Selbsthilfegruppe Beim Schlaganfall zählt jede Minute

Zweibrücken · Zweibrücker Selbsthilfegruppe machte mit einem Informationsstand auf die oftmals schwere Krankheit aufmerksam.

 Peter Jakobi, Ruth Strauch, Melanie Moiseev, Heiderose Becks, Helmut Becks und Heinz Strauch informierten im Globus Baumarkt über das Thema Schlaganfall.

Peter Jakobi, Ruth Strauch, Melanie Moiseev, Heiderose Becks, Helmut Becks und Heinz Strauch informierten im Globus Baumarkt über das Thema Schlaganfall.

Foto: Nadine Lang

Jedes Jahr erleiden in Deutschland 270 000 Menschen einen Schlaganfall. Jedes Jahr nutzt die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe den Welt-Schlaganfalltag zur Aufklärung. In der vergangenen Woche war es wieder soweit und der Tag stand dieses Mal unter dem Motto „Ein Schlaganfall trifft nie einen allein“. Damit ist jedoch nicht die hohe Zahl der Betroffenen gemeint, sondern diejenigen im Hintergrund: die Angehörigen, die von einem Tag auf den anderen ebenfalls eine neue Rolle einnehmen müssen.

Der Aktionstag ist auch jedes Jahr für den Zweibrücker Verein Selbsthilfe Schlaganfall Anlass, sich mit einem Informationsstand zu beteiligen. Im Globus Baumarkt waren sie deshalb am vergangenen Samstagvormittag vertreten, um über den Schlaganfall und seine Folgen zu informieren.

Ausgestattet mit Informationsmaterial der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe hatte sich ein kleines Team gebildet, das auch Blutdruckmessungen und Blutzuckermessungen anbot. Bei dem Team, so erklärte der Vorsitzende Peter Jakobi, handelte es sich ausschließlich um Betroffene und Angehörige, die aus ihren ganz eigenen Erfahrungen berichten konnten.

Die meisten Fragen an diesem Tag drehten sich um die Anzeichen für einen Schlaganfall. „Es gibt viele Menschen, die haben einen Schlaganfall und wissen es gar nicht“, erklärt Peter Jakobi. Das liegt auch an den unterschiedlichen Anzeichen, die nicht immer sofort an einen Schlaganfall denken lassen, etwa wie Schwindel oder Wortfindungsstörungen.

Mit dabei war auch Melanie Moiseev, Schülerin am Nardini Klinikum, die die Blutzuckermessungen durchführte und den Blutdruck überprüfte. „Wenn der Blutdruck zu hoch ist, muss man schon aufpassen“, erklärte sie. Das Nardini Klinikum unterstützt den Verein, in dem sie die Räumlichkeiten in der angeschlossenen Krankenpflegeschule für den monatlichen Treff zur Verfügung stellt. Aber auch vom Baumarkt ist der Verein begeistert. Dürfen Sie dort nicht nur ihren Stand zweimal im Jahr aufstellen, sondern das Unternehmen hat auch Hinweiskärtchen im Visitenkartenformat drucken lassen, die ernsthafte Anzeichen eines Schlaganfalls aufzeigen, in denen sofort Hilfe geholt werden soll.

Bei einem Schlaganfall ist nämlich besonders eines wichtig: die Zeit. „Jede Sekunde zählt“, erklärt Ruth Strauch. Innerhalb von zwanzig Minuten muss der Patient im Krankenhaus sein, um rechtzeitig behandelt werden zu können. 42 Mitglieder hat der Verein zur Zeit, im nächsten Jahr besteht er seit 25 Jahren. Gemeinsam wollen sie eine Hilfe vor Ort bieten, Ansprechpartner und Kontakte vermitteln, über Alltagsschwierigkeiten, Ernährung, Rehakliniken, Behandlungsmöglichkeiten, Risiken, Folgen und Erfahrungen aufklären. Dazu finden regelmäßig Vorträge durch Gastdozenten statt.

Treffpunkt der Selbsthilfegruppe ist jeden ersten Mittwoch im Monat um 18 Uhr im Barbarahaus des Nardini Klinikums St. Elisabeth in der Kaiserstraße 14 in Zweibrücken.

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