Schulsozialarbeit wichtiger denn je

Zweibrücken · Unbekannte dringen in die frühere Hauptschule Nord ein, hausen wie die Vandalen, setzen drei Stockwerke unter Wasser. Ein großes Lob an die Zweibrücker Polizei , die nicht einmal eine Woche gebraucht hat, um zehn Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren als Täter zu ermitteln.

Ein stolzer Ermittlungserfolg! Einige aus der Gruppe wüteten in ihrer Ex-Schule. Wollten sie sich für schlechte Noten revanchieren? Ließen sie mal so richtig die Sau raus, wie sie es gerne früher im Unterricht getan hätten, wenn Lehrer und Lehrstoff sie nervten? War ihnen schlicht langweilig? Oder wollten Sie in der Fastnachtszeit mal im wahrsten Sinne feucht-fröhlich feiern? Als Teenager in ein Gebäude einzubrechen, es zu fluten und mit Feuerlöschschaum zu verunstalten - das sind jedenfalls keine dummen Jugendstreiche. Es sind knallharte Straftaten, für die die Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Die Stadt hat schon befürchtet, dass sie auf ihrem Schaden - mindestens 30 000 Euro - sitzen bleibt, weil es bei den Jugendlichen nix zu holen geben könnte. Für den Fall haben Nutzer unseres Facebook-Auftritts schon die passende Reaktion: sie gnadenlos beim Renovieren des Gebäudes einspannen. Vielleicht würden sie dann auch merken, welchen Bockmist sie angestellt haben.

Gerade vor dem Hintergrund dieser Vandalen-Tat gewinnt die Nachricht vom Donnerstag an Bedeutung, dass die Stadt dauerhaft die Sozialarbeit an ihren Grundschulen fortführt. Zunächst ist sie mindestens bis zum Sommer 2017 gesichert, wenn die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ihren Haken dran macht, was sie der Stadt schon angedeutet hat. Gut so! Denn letztlich setzt sie den Hebel an, in Zukunft Schulflutungen zu vermeiden. Um Prävention und Wertevermittlung kümmern sich die Experten bei der Schulsozialarbeit unter anderem, vermitteln soziale Kompetenz und lehren, wie man Streit gewaltlos löst. Wie nötig das in Zweibrücken ist, hat diese Woche eindrucksvoll gezeigt.

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