Herzog-Wolfgang-Realschule plus Schulaktion zum Tag der Kinderrechte

Zweibrücken · (cvw)  In der Herzog-Wolfgang-Realschule plus ging es am Mittwochnachmittag hoch her. Mehr als 40 Schülerinnen und Schüler nahmen an dem Projekt „30 Jahre Kinderrechte“ am offiziellen Tag der Kinderrechte teil.

 Der Abschluss am Schwungtuch sollte das Wir-Gefühl stärken.

Der Abschluss am Schwungtuch sollte das Wir-Gefühl stärken.

Foto: cvw

In neun Mitmachstationen in der Turnhalle und im Schulfoyer konnten sie ihre Rechte in Bewegung und spielerisch kennen lernen und erleben.

Schnell zeigte sich: In diesem Projekt wurden nicht nur die Rechte bewusst gemacht, sondern das soziale Miteinander gefördert, gegenseitiges Vertrauen gestärkt und dazu inspiriert, Grenzen zu überwinden. Dabei war der Klettergang über die hohe Matte, der auf der Rückseite in einem weich federnden Mattenlager aufgefangen wurde, um Geborgenheit zu erleben, eine vergleichsweise kleine Herausforderung. Während alle übrigen Schüler sich mit viel Spaß und Geschick an dicken Seilen von einem Kastenaufbau zum nächsten schwangen, kostete der Sprung über die Tiefe die zehnjährige Helim sichtlich Überwindung. „Ich hatte Angst, runter zu fallen“, sagte sie später. Doch im dritten Anlauf, unterstützt von Projektleiterin Elena Beitelstein und einigen Mitschülern, meisterte auch sie die Aufgabe. Glücklich und zunehmend sicher, wiederholte sie ihren Erfolg. „Es hat sich angefühlt, als ob ich schwebe“, strahlte sie, beglückwünscht von vielen Kameraden. 

 „Recht auf Würde und Privatleben, eine Identität“, erfuhren die Schüler an der Zeichenwand im Foyer, an der sie gegenseitig ihre ganz unterschiedlichen Körperumrisse abbildeten. Hier, wie auch beim „Blind führen“ als „Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung“ , fungierte Lehrerin Sarina Wolf als Eisbrecher. „Ich hatte Angst, weil Du mir weggelaufen bist. Ich fürchtete, Du läufst gegen die Wand“, erklärte sie ihrem Schüler später bei der Nachbesprechung in der gesamten Gruppe öffentlich. Dafür zog der Junge sie einfach weiter, als ihr Mut und Vertrauen schwanden und sie stehen bleiben wollte. Eine Umarmung gab beide Male das Vertrauen zurück.

Ganz anders erlebte Abeer den „blinden“ Weg durch den Hütchenslalom. „Ich habe mich einfach nach Erdjans Stimme gerichtet“, erzählte sie nach dem flüssigen Durchlauf. Während einige Schüler malend ihr Recht, „künstlerisch tätig zu sein“ wahrnahmen, schenkten andere „Schutz auf der Flucht und vor Gewalt“ unter dem Schwungtuch, das sie so hoch warfen, dass jemand unberührt darunter herlaufen konnte.

Elena Beitelstein, die ein Jahr an der HWR hospitiert hatte und im Rahmen ihres Praktikums an der Erzieherschule zurückkehrte, freute sich über die begeisterte Beteiligung. Sie erklärte: „Wir haben hier viele Kinder aus ganz verschiedenen Nationen. Mit den Übungen schaffen wir ein gestärktes Miteinander.“ Auf die Frage: „Sollen wir so etwas öfter machen?“ folgte großer Jubel. Mit ihren Wünschen für die „Schule als Haus der Kinderrechte“ nahmen die Schüler ihr „Recht auf Meinungsäußerung“ zu allen Fragen, die sie betreffen, wahr. Neben Sachwünschen wie Laptop oder Trinkspender standen „engagierte Lehrer“, „mehr Unterrichtsmethoden zum freien Lernen und kreativer Vielfalt“ oder „gegenseitige Akzeptanz und Respekt“ hoch im Kurs. 

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