Schützenfest mit Party

Zweibrücken. "Ohje! Ich glaube, es gibt gleich was. Sieht nach Gewitter aus", meinte Kevin Rothaar kurz vor dem Beginn der Partie Argentinien-Deutschland zu seinem Kumpel Ralf Wagner. Beim Blick in den mit Wolken zugezogenen Zweibrücker Himmel hätte man dies wirklich annehmen können. Das einzige was einschlug, waren jedoch die Kicker des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)

 Nach dem Schlusspfiff gab es bei den Fans hinter der Alexanderskirche kein Halten mehr.

Nach dem Schlusspfiff gab es bei den Fans hinter der Alexanderskirche kein Halten mehr.

Foto: Marco Wille

Zweibrücken. "Ohje! Ich glaube, es gibt gleich was. Sieht nach Gewitter aus", meinte Kevin Rothaar kurz vor dem Beginn der Partie Argentinien-Deutschland zu seinem Kumpel Ralf Wagner. Beim Blick in den mit Wolken zugezogenen Zweibrücker Himmel hätte man dies wirklich annehmen können. Das einzige was einschlug, waren jedoch die Kicker des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Besser gesagt Jubalani, der WM-Spielball. Diesen beförderte Nationalspieler Thomas Müller bereits in der dritten Spielminute zum Führungstreffer gegen die "Gauchos" ins Tor. Zum ersten Mal an diesem Nachmittag gab es Jubelstürme. Zum Teil wildfremde Menschen lagen sich beim Public Viewing in der Vertiefung hinter der Alexanderskirche in den Armen. Doch dann kippte die Anfangs-Euphorie nach dem gelungenen Start schnell in eine "Hoffen-und-Bangen"-Stimmung. Nach der Gelben Karte für Thomas Müller war wieder eine gewisse Anspannung in den Gesichtern der Zuschauer zu erkennen. "Das Spiel ist noch nicht gewonnen. Da kann sich noch in jede Richtung was ändern", raunte jemand in der Menge. Wenigstens zog in dieser heißen Phase des WM-Klassikers immer wieder ein kühles Lüftchen über das Public-Viewing-Gelände. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte begann ebenso schwungvoll wie die erste. Jedoch dieses Mal für Argentinien. Immer wieder gab es verzerrte Gesichter - so als hätten einige Besucher in der Vertiefung der Alexanderskirche körperliche Schmerzen. Dabei fieberten alle bei den schwül-warmen Verhältnissen mit den deutschen Elite-Kickern. Manche sogar so gestenreich, als stünden sie selbst auf dem Spielfeld in Südafrika. 20 Minuten vor dem Ende erlöste Miroslav Klose die Menge in Zweibrücken. Jubelstürme und Fahnenmeer, zweiter Akt. Pünktlich mit Treffer Nummer drei kam die Sonne wieder zum Vorschein. Nach dem Schlusspfiff verlagerte sich das Geschehen auf die Straßen. Von der Alten Ixheimer Straße über die Lammstraße setzte sich ein Autokorso Richtung Fruchtmarktstraße in Bewegung. Bald ging dort in Sachen Verkehr nur noch wenig. Am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) war für Taxi- und Busfahrer kaum an normale Personenbeförderung oder die Einhaltung ihres Fahrplanes zu denken. "Das ist der absolute Hammer. Hier ist es besser als in Berlin oder München", fand Daniel Kleinheinz. Und es könnte noch besser werden: "Jetzt kicken wir Holland im Finale raus und holen uns den vierten Stern", träumte Lisa Merkel schon vom möglichen WM-Endspiel.

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