Hofgut Königsbruch Schriftkultur im Hofgut Königsbruch

Bruchhof/Jägersburg/Höchen · Katharina Pieper präsentiert kalligrafische Meisterwerke auf Gut Königsbruch im Homburger Stadtteil Bruchhof.

 Katherina Pieper führt in die Ästhetik der Kalligrafie ein. Im Gewölbekeller von Gut Königsbruch ist sogar ein Museum eingerichtet.

Katherina Pieper führt in die Ästhetik der Kalligrafie ein. Im Gewölbekeller von Gut Königsbruch ist sogar ein Museum eingerichtet.

(al) Die Gustavsburg genügte Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr den gehobenen Ansprüchen an ein Jagdschloss – und so ließ der Pfalz-Zweibrücker Herzog Christian IV. unweit des bisherigen Jagdomizils ein neues Schloss erbauen. Er nannte es, wie auch den angrenzenden Ort Jägersburg – nach seiner „Burg des Jägers“.

Der gleiche Herzog ließ aber auch am Ausgang des heutigen Bruchhof das Hofgut Königsbruch errichten, gemeinsam mit den nahegelegenen Gütern Buchenberger Hof und Louisenhof. Schließlich ging Gut Königsbruch in das Eigentum der Herzogin Amalie über, die Gattin von Herzog Karl II. August, dem Erbauer von Schloss Karlsberg. Später war das Anwesen als Tascherhof bekannt. Doch der Zahn der Zeit hinterließ seine Spuren – bis vor vier Jahren die Eheleute Archibald und Dr. Margrit von Wegner das stark heruntergekommene Gut erwarben, um es in enger Abstimmung mit dem Landeskonservatoramt zu sanieren und restaurieren, so dass es sich heute dem Besucher als wahres Schmuckstück präsentiert.

In diesem historischen Ensemble hat die von der in Jägersburg wohnenden Kalligrafin Katharina Pieper ins Leben gerufene „Stiftung Schriftkultur“ geeignete Räume gefunden, um eine Galerie, Räume für Workshops und ein Archiv einzurichten. Mit den Büchern und Arbeiten von Jean Larcher, dem verstorbenen Partner von Katharina Pieper.

Er galt als der führende Schriftkünstler Frankreichs, dessen kalligrafischen Werke rund um den Globus gefeiert wurden. Viele seiner Arbeiten, aber auch die seiner nicht minder renommierten Partnerin Katharina Pieper, werden nun in sehr ansprechendem Ambiente auf Gut Königsbruch präsentiert. Zudem gibt es im Kellergewölbe ein Museum für Kalligrafie und Handschrift.

Dieser Tage besuchten Vorstandsmitglieder des Kultur- und Verkehrsvereins Jägersburg und der Bürgerstiftung „Pfälzerwäldler für Höchen“ die Stiftung Schriftkultur auf Gut Königsbruch, wo die Gastgeberin die komplette Einrichtung vorstellte. Besonders lauschten die Gäste ihren Ausführungen zur Entwicklung der Schrift und begeisterten sich dann an den kalligrafischen Meisterwerken, die auf der Galerie ausgestellt sind.

Bevor Katharina Pieper die Räume der Stiftung und die darin gezeigten Kunstwerke vorstellte, hatten die Besucher Gelegenheit, den Ehrenhof des Anwesens, der vom Herrenhaus und den seitlichen ehemaligen Wirtschaftsgebäuden gerahmt wird, kennenzulernen.

Die Arbeiten an dem mit Natursteinen ausgelegten Hof sowie den Rasenflächen und Blumenrabatten um den neuen Springbrunnen werden in absehbarer Zeit abgeschlossen sein. Schon jetzt bietet dieser Hof, wie auch der angrenzende, nach Herzogin Amalie benannte Park, ein sehr ansprechendes Bild, das durch die am Waldrand neu errichtete Kapelle einen zusätzlichen Höhepunkt erfährt.

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