„Schön, dass wir so ein tolles Orchester haben“

Zweibrücken · Das Zweibrücker Kammerorchester ist eine Vereinigung von engagierten Musikern. Besonders verpflichtet fühlt es sich der Musik des Zweibrücker Hofes während seiner Blütezeit im 18. Jahrhundert.

 Das Zweibrücker Kammerorchester bei seinem Auftritt in der Alexanderskirche.Foto: Lehmann

Das Zweibrücker Kammerorchester bei seinem Auftritt in der Alexanderskirche.Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Mit Beethoven, Haydn und Schubert trumpfte das erweiterte Kammerorchester groß auf in der Alexanderskirche. An die 50 Musiker fanden musikalisch wunderbar zusammen, beeindruckten durch großen Einsatz, klangvolle Höhen und Tiefen, und fanden zu Beginn mit der Ouvertüre zu "Die Geschöpfe des Prometheus " von Beethoven geradezu aufregende Klangereignisse.

Orchesterschläge leiten die Ouvertüre ein, dann erst beginnt die Melodie. Die französische Revolution hat die Welt zu Beginn des 19. Jahrhunderts verändert, vor allem auch die der Kunst, die Musik : Jetzt kann sie ihr Werk und Wirken frei entfalten, Erwartungen werden ausgesprochen, Neues gewinnt Kontur. Der Mensch fühlt sich frei! Diesen Impuls fasst Beethoven hier in kraftvolle Noten, die Musik reißt mit, ob man will oder nicht.

Das wollte auch Elisabeth Lehberger aus Zweibrücken nach dem Konzert ausdrücken. "Wie schön, dass wir solch ein Orchester in Zweibrücken haben", sagte sie spontan. Das meinten wohl auch alle Anwesenden, die nach dem Schlussakkord eine große Weile enthusiastisch klatschten und kein Ende finden wollten. Dirigent Bernd Wilms hatte mal wieder eine großartige Aufführung gestaltet.

Das Zweibrücker Kammerorchester ist eine Vereinigung von musikalisch engagierten Laien, die regelmäßig zusammenfinden, um zwei bis drei Mal im Jahr große Konzerte aufzuführen. Das Repertoire reicht vom Barock bis in die Gegenwart. Besonders verpflichtet fühlt es sich der Musik des Zweibrücker Hofes während seiner Blütezeit im 18. Jahrhundert.

Warum, aus der Kenntnis von Hunderten Werken heraus, wurden dann diese Beethoven-Ouvertüre, dann Haydns Konzert für Trompete und Orchester in Es-Dur und die Sinfonie Nr. 6 in C-Dur von Franz Schubert ausgewählt? "Weil sie gut zusammenpassen und auch irgendwie gut in die Zeit passen, außerdem stand im letzten Jahr die Violine im Vordergrund, heute mal die Trompete", sagt Bernd Wilms .

Alle drei Werke führen neue Elemente ein, stellen sich der Zeit und waren (und sind) bedeutend. Wilms sagt: "Nichts ist hier bei Beethoven selbstverständlich, keine Vorbilder und Autoritäten existieren, alles entsteht im Bewusstsein des schöpferischen (und damit freien) Menschen."

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