Umfrage in Zweibrücken Schleppender Start für die Gastronomie

Zweibrücken · Die Gäste kommen in Zweibrücken nur in geringer Zahl und die Restaurants haben wegen der Abstandsregeln weniger Plätze.

 Franziska Zadra, Küchenchef Jürgen Süs (nur fürs Merkur-Foto ohne Maske) und 80 Mitarbeiter des Romantik-Hotels Landschloss Fasanerie freuen sich, dass nach langer Pause wieder Gäste kommen dürfen.

Franziska Zadra, Küchenchef Jürgen Süs (nur fürs Merkur-Foto ohne Maske) und 80 Mitarbeiter des Romantik-Hotels Landschloss Fasanerie freuen sich, dass nach langer Pause wieder Gäste kommen dürfen.

Foto: Markus Hagen

Seit Mitte Mai haben Restaurants und Gaststätten wieder ihre Türen für die Besucher geöffnet. Nach vielen Wochen wegen der Coronavirus-Pandemie bedingten Schließung, läuft der Betrieb wieder langsam an. An die Umsätze vor der Schließung ist aber noch nicht zu denken. Dies wurde bei einem Besuch und Umfrage unserer Zeitung in Zweibrücker Gastronomiebetriebe mehr als deutlich.

„In unseren Gastronomie-Betrieben ist nach den ersten beiden Wochen im Vergleich zum Vorjahr zur gleichen Zeit ein Rückgang des Umsatzes von 60 Prozent festzuhalten“, erklärt hierzu Franziska Zadra, Mitglied der Geschäftsleitung der Zadra-Gruppe, zu der in Zweibrücken das Landschloss Fasanerie mit Romantik-Hotel und den beiden Restaurants Landhaus und Esslibris, das Hotel Restaurant Rosengarten, Valentins Wirtshaus und Biergarten sowie im Outlet-Center das Grand Café, Gusto und seit 20. Mai das neue „Donna Mia“-Restaurant gehören. „Unsere Gäste müssen sich erst einmal an die neuen Regeln für den Besuch der Restaurants gewöhnen, die von der Dehoga wegen der Virus-Pandemie aufgestellt wurden.“ In den Gaststätten, Cafés und Restaurants mussten einige Maßnahmen ergriffen werden. Abstände zu Tischen, Aufstellung von Spendern mit Desinfektionsmittel, Mund-Nasenschutz von Mitarbeitern im Service und einiges mehr. „Das dauert seine Zeit, bis sich die Gäste damit anfreuden und auch keine Angst vor Ansteckung haben.“ Franziska Zadra ist froh, dass es wieder anläuft, auch für die 80 Fasanerie-Mitarbeiter.

„Während der Schließung waren alle Mitarbeiter in Kurzarbeit.“ Entlassungen waren aber nicht erforderlich. „Wir hoffen, dass auch unsere Übernachtungszahlen wieder steigen. Nachdem einige große Unternehmen in Zweibrücken Betriebspause hatten, kamen auch nur noch ganz wenige Geschäftsreisende zu uns zur Hotelübernachtung.“

Fasanerie-Küchenchef Jürgen Süs und seine 14 Mitarbeiter in der Küche atmen auf. „Endlich haben wir wieder etwas zu tun, um unsere Gäste mit Speisen zu verwöhnen“, so Süs. Gut acht Wochen war auch er zu Hause. „Klar juckt es schon, selbst zu Hause zu kochen. Aber ich habe die Speisenvorbereitung auch gerne meiner Frau überlassen.“ Einige neue Ideen und Rezepte habe er schon im Kopf gehabt. Allein die Umsetzung war nicht möglich. „Wir verarbeiten ja hochwertige Lebensmittel in allen Bereichen, die man nicht gerade um die Ecke im Supermarkt kaufen kann“, freut sich Süs, dass er endlich wieder mit seinem Küchenteam Kreavität und Können mit erlesenen Lebensmitteln zu leckeren Speisen umsetzen kann.

Auch Klaus Engesser, Inhaber des Zweibrücker Bistros „Paramount“, klagt über den schleppenden Start seines Betriebes. Nach kurzer Vorbereitung habe auch er am 13. Mai sein Bistro wieder geöffnet. „Irgendwie müssen wir da durch. Aber die Besucherzahl lässt noch sehr zu wünschen übrig.“ Dies müssen auch Christian Landoll, Inhaber des Restaurant „Gleis 3“ in Zweibrücken, und seine Mitarbeiter feststellen. „Es war und ist ganz schlimm für uns, dass wir so lange schließen mussten“, so Landoll. Kurzarbeit und sogar Entlassungen musste er vornehmen, um sein Bistro zu retten. Sechs seiner vor der Krise 18 Mitarbeiter musste Landoll entlassen. „Die Kapazität und das Platzangebot mussten wir wegen des Abstandsgebotes reduzieren.“ Statt 20 Tischen mit insgesamt 90 Plätzen gibt es im „Gleis 3“ jetzt nur noch zwölf Tische mit 50 Plätzen. „Die Maßnahmen wegen der Corona-Pandemie sind schon richtig, aber unsere Gastronomiebetriebe leiden darunter. Zum einen haben sie zu wenige Plätze bei Vollbetrieb, zum anderen sind die Nachfrage und die Besucherzahl noch sehr dürftig.“

Auch wenn Tische und Stühle im Außenbereich der Fasanerie sehr dünn besetzt sind – die Gäste freuen sich, dass man endlich wieder zum Essen ausgehen darf. Heike und Uwe Kern kamen aus Saarlouis nach Zweibrücken. „Wir sind hier öfter zu Gast und konnten es kaum erwarten, endlich wieder hierher kommen zu dürfen“, so Uwe Kern. Indessen hofft Franziska Zadra, dass in absehbarer Zeit auch wieder Feiern zur Hochzeit, Jubiläum, Geburtstage sowie auch Tagungen im Romantik-Hotel Landschloss Fasanerie stattfinden können. „Gerade diese Großveranstaltungen mit vielen Gästen bringen den Umsatz für unseren Betrieb.“

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