Schlangen vor Impfzentrum und Teststationen Eine Stadt im Impf- und Testfieber
Zweibrücken · Schlangen vor dem Impfzentrum und den Teststationen in Zweibrücken: Corona bestimmt das Leben der Menschen. Geimpft wurden am Montag 733 Bürger, davon 189 erstmals. Die Zahl der Abstriche dürfte gleichfalls dreistellig sein.
Bei diesem Wetter würde man eigentlich keinen Hund vor die Tür lassen. Es ist unangenehm an diesem Montag. Knapp über null Grad. Leichter Schneeregen.
Viele Bürger hält es dennoch nicht hinter dem Ofen. Sie haben sich aufgemacht in die Kälte – um Schlange zu stehen. Vor dem Impfzentrum. Oder vor den Corona-Teststationen.
In Zweibrücken ist am Morgen wieder der Impfbus des Landes vorgerollt. Unübersehbar parkt er auf dem Alexanderplatz. Die Impfungen selbst finden, wetterbedingt, in dem hierfür temporär geöffneten Impfzentrum am Busbahnhof statt.
Bereits deutlich vor der geplanten Öffnung um neun Uhr hat sich laut Stadt eine Schlange von rund 100 Impfwilligen vor dem ehemaligen City-Outlet gebildet. Bürgermeister Christian Gauf macht sich mehrfach gemeinsam mit der Beigeordneten Christina Rauch ein Bild von den Verhältnissen vor Ort. Und bedauert, dass wegen des großen Andrangs wieder etliche Impflinge in der Kälte ausharren müssen. Denn eigentlich hat das Impfzentrum ja geöffnet, um ihnen Gelegenheit zu bieten, im Warmen zu warten. Aber die Nachfrage ist zu groß.
Das DRK versorgt die auf der Straße Ausharrenden mit Tee, wo immer möglich werden Gehbehinderte vorgelassen; zusätzliche Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen der Formulare, um die Prozesse zu beschleunigen.
Am Ende des Tages wird feststehen: So viele Bürger wie noch nie bislang bei einem Impfbus-Termin in der Rosenstadt wurden geimpft. 733 Menschen erhalten ein Vakzin – entweder das von Biontech/Pfizer oder das von Johnson&Johnson.
DRK-Hans Prager ist hochzufrieden mit dieser Zahl. Dennoch gibt es einen Wermutstropfen: Von den 733 Geimpften haben die meisten „geboostert“, also ihre Auffrischungsimpfung erhalten. Lediglich 189 Erstimpflinge waren dabei.
„Normalerweise beträgt das Verhältnis zwei Drittel Booster zu einem Drittel Erstimpfungen“, sagt Prager. „Es ging alles sehr ruhig und zivilisiert über die Bühne“, bilanziert der DRK-Chef, der nun hofft, dass bei den nächsten Impfbus-Terminen mehr Erstimpflinge vorsprechen werden.
Enorm ist an diesem Tag auch wieder der Andrang vor den Teststationen. Am Testcenter des DRK in der Kasernenstraße warten teilweise dutzende Bürger, ebenso an der Teststation am Globus-Baumarkt und am Globus in Einöd. Auch hier bilden sich immer wieder Schlangen. Und beim ASB an der Friedrich-Ebert-Straße in Bubenhausen heißt es laut Geschäftsführer Tassilo Wilhelm mittlerweile fast jeden Tag: „ausgebucht“.
Hauptgrund für den Testansturm: Die Politik hat 3G am Arbeitsplatz durchgesetzt, viele brauchen einen Test, sonst können sie nicht auf die Arbeit. Und Home-Office ist nicht jedem möglich. Abstrich um Abstrich wird vorgenommen an diesem Mittwoch. Und morgen ebenso. Und übermorgen. Die Stadt ist im Impf- und Testfieber.