Schimmel und Mängel setzen Kirche zu

Zweibrücken · Die Ernstweiler Christuskirche wird vielleicht schon 2016 Baustelle sein. Feuchtigkeit und Schimmelpilz bedrohen die Bausubstanz, die Oberlinger-Orgel eingeschlossen. Derzeit wird die Finanzierung gesichert.

 Pfarrer Scheller an der sanierungsbedürftigen Orgel. Für diese sind 30 000 Euro veranschlagt. Die Dachsanierung kommt noch wesentlich teurer – hierfür sind 170 000 Euro veranschlagt. Foto: cos

Pfarrer Scheller an der sanierungsbedürftigen Orgel. Für diese sind 30 000 Euro veranschlagt. Die Dachsanierung kommt noch wesentlich teurer – hierfür sind 170 000 Euro veranschlagt. Foto: cos

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Ausgerechnet im 60. Jahr der Wiederindienststellung der Christuskirche graben sich Sorgenfalten ins Gesicht von Pfarrer Reinhard Scheller, der seit etlichen Jahren für die Seelsorge der protestantischen Gläubigen von Ernstweiler und Bubenhausen verantwortlich ist. Bauliche Mängel am Kirchendach und ein asiatischer Schimmelpilz-Befall sind dafür ursächlich. Mehr als 200 000 Euro, die Orgelsanierung eingeschlossen, müssen wohl investiert werden, um das Gotteshaus wieder auf Vordermann zu bringen. Das Benefizkonzert der beiden Contwiger Chöre "Chor 2000" und "Liederkranz" an diesem Sonntag um 18 Uhr sind eine von vielen Aktionen, die jetzt schon mit Blickrichtung "Finanzierung der Renovierungsmaßnahme" laufen. Das Finanzierungskonzept hat Scheller bereits im Kopf. Das Beisteuern eigener Gelder ist dabei unerlässlich, wie der Pfarrer mit Blick auf die Geldgeber auf Dekanatsebene anmerkt. Auch die Herzog-Wolfgang-Stiftung will ihr Scherflein beitragen.

Verformungen an der hölzernen, braunen Kassettendecke riefen die Kirchenverantwortlichen auf den Plan. Festgestellt wurde Schimmelbefall an der Oberlinger-Orgel, die 1959 neu eingebaut wurde, nachdem das historische Kirchenschiff samt Innenausstattung und einschließlich Orgel in den Bombennächten der letzten Kriegstage 1945 ein Raub der Flammen wurde. "Wir betreiben schon über ein Jahr Ursachenforschung und grenzen das große Renovierungsfeld beim Gotteshaus ein", sagt Scheller, der die Vorarbeit des beauftragten Architekten Lothar Burger aus Einöd lobend betont. Saunatemperaturen bis zu 80 Grad seien schon unter der Kassettendecke gemessen worden. "Die Feuchtigkeit und die Heizungswärme, das wirkt wie ein Thermostat", erklärt der Pfarrer . Einig seien sich die Verantwortlichen, dass wohl die Isolierschicht auf der Zwischendecke schadhaft sei und schon jetzt für die Deformierungen an der Sichtdecke ursächlich sei. Allein bei der Dachsanierung sei wohl mit 170 000 Euro einschließlich der Kosten für den Architekten zu rechnen, die Orgelsanierung ist zurzeit mit 30 000 Euro veranschlagt.

Der mit bloßem Auge erkennbare Schimmelpilzbefall gab nicht nur Scheller Rätsel auf, die jedoch schnell gelöst wurden: "Wir zogen Proben und ließen die in einem Speziallabor untersuchen. Überrascht waren wir dann jedoch, als es hieß: Asperegillus Wentii, ein asiatischer Schimmelpilz.

Das Sanierungskonzept stimmt Architekt Burger derzeit nochmals ab. Die Bevölkerung ist bereits eifrig beim Geldspenden und Großunternehmen haben gleichfalls Unterstützung angekündigt. Der Reinerlös aus der Benefizveranstaltung am Sonntag soll auch für die öffentlichen Geldgeber ein Signal dafür sein, wie sehr den Menschen aus den Vorortgemeinden am Herzen liegt.

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