Schere auf Ausbildungsmarkt schließt langsam

Pirmasens. Die Zahl der beruflichen Ausbildungsstellen in der Südwestpfalz ist im abgelaufenen Ausbildungsjahr kaum auf 939 Stellen zurückgegangen. Die Zahl der Bewerber dagegen deutlich um 230 auf 1680

Pirmasens. Die Zahl der beruflichen Ausbildungsstellen in der Südwestpfalz ist im abgelaufenen Ausbildungsjahr kaum auf 939 Stellen zurückgegangen. Die Zahl der Bewerber dagegen deutlich um 230 auf 1680. "Hauptursache ist die demografische Entwicklung, die sich weiter fortsetzen wird", erläutert Armin Schätter, Leiter der Pirmasenser Agentur für Arbeit, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt."Noch suchen mehr junge Leute eine betriebliche Ausbildung als Betriebe Ausbildungsstellen melden", stellt Schätter fest. Doch die Schere zwischen Angebot und Nachfrage schließt sich. Und als Folge auch die Schere zwischen den am Ende des Ausbildungsjahres (30. September) noch offenen betrieblichen Stellen und den noch nicht vermittelten Bewerbern. Den 93 Stellen standen 69 Bewerber gegenüber. "Wenn die Jugendlichen motiviert sind, besteht auch noch Hoffnung für einen Ausbilungsplatz", macht Schätter Mut. Zumal die Arbeitsagentur mit der Nachvermittlung weiter aktiv ist. Unbesetzt sind noch Stellen in verschiedenen Bereichen. Vor allem aber im Hotel- und Gaststättengewerbe. Wobei Michael Sester, Teamleiter Arbeitgeberservice, betont, dass Berufswahl nicht heißen dürfe, wo gibt es offene Stellen, sondern was möchte ich tun.

In dem Pressegespräch erklärt Schätter auch, dass sich mit Blick auf geburtenschwache Jahrgänge die Schere umkehren könne. "Für die Betriebe wird es dadurch nicht leichter, geeignete Bewerber zu finden." Deshalb rät Schätter, dass die Betriebe früh die Ausbildungsstellen melden, damit Ausbildungsplatzsuchende und Betriebe schon jetzt Kontakt aufnehmen. "Denn wie das Sprichwort schon sagt: Der frühe Vogel fängt den Wurm." Oder: Wer zu lange wartet, fände nicht den Bewerber, den er sucht, ergänzt Michael Sester.

Armin Schätter ist froh, dass "die Betriebe in der Region trotz der Wirtschaftskrise in den Ausbildungsmarkt investieren und somit frühzeitig ihren Fachkräftemarkt für die Zukunft sichern." Es sei gelungen, die Unternehmen zu überzeugen, dass sie nicht kurzfristig denken, sondern in die Zukunft blicken, betont Sester. "Auch zum Wohl der Jugendlichen."

Hintergrund

Die Berufsorientierung der Agentur für Arbeit beginnt bereits zu Beginn des vorletzten Schuljahres in der achten oder neunten Klassenstufe. Der Leiter der Pirmasenser Arbeitsagentur, Armin Schätter, wünscht sich einen noch früheren Beginn. Mit einem Wettbewerb der Schulen zur Berufsorientierung möchte Schätter das Thema angehen. Das "Berufswahlsiegel" soll nach der Vorstellung Schätters im kommenden Jahr in der Südwestpfalz starten. sf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort