Scharff-Kunstwerke aus vier Jahrzehnten im Mannlichhaus

Zweibrücken · Willi Scharff war nicht nur ein sehr guter Architekt, sondern auch ein herausragender Künstler. In einer Ausstellung im Mannlichhaus sind derzeit rund 60 Zeichnungen und Aquarelle des Zweibrückers zu bewundern.

 Martin Scharff, Heinrich Rittershofer und Heinz Weinkauf (von links) mit einem Bild von Willi Scharff. Foto: Friedrich

Martin Scharff, Heinrich Rittershofer und Heinz Weinkauf (von links) mit einem Bild von Willi Scharff. Foto: Friedrich

Foto: Friedrich

In einer gemeinsam getragenen Ausstellung präsentieren der Förderkreis Park-Galerie und die Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs zurzeit im Mannlichhaus ausgewählte Werke des 1922 in Zweibrücken geborenen und hier 1987 verstorbenen Künstlers Willi Scharff. Rund 60 Zeichnungen und Aquarelle aus vier Jahrzehnten vermitteln dabei sowohl die Vielseitigkeit als auch stilistische Meisterschaft Willi Scharffs, dessen bemerkenswertes künstlerisches Schaffen zeitlebens hinter seiner Verwaltungstätigkeit als Zweibrücker Stadtbaudirektor zurücktrat.

Die von Heinrich Rittershofer für diese Ausstellung ausgewählten Arbeiten sind über drei Räume verteilt, wobei man gerade in der gelungenen Gegenüberstellung einen komprimierten Einblick in Willi Scharffs Sujets und bevorzugte Werktechniken gewinnt. So stehen sich hier in einem harmonischen Spannungsbogen konturbetonte Kreidezeichnungen und Aquarelle voller stilsicher gesetzter Details gegenüber, offenbaren sich in Landschaftsbildern und Blumenporträts gleichermaßen die präzise Akkuratesse des Architekten und der intuitive Blick des Künstlers. Aus dieser Verbindung heraus entstanden Scharffs eindrucksvoll-prägnante Stimmungs-Bilder, in denen sich Farbe, Fläche und Licht, Motiv, Atmosphäre und persönliche Interpretation zu einfühlsamen Kompositionen vereinen. Einen näheren Blick verdienen hierbei drei seiner sogenannten "Serviettenbilder", mit denen er am Gasthaustisch spontan abbildete, was sich seinem Auge derweil darbot. "Dass diese nicht nur flüchtige Skizzen sind, sondern gültige kleine Kunstwerke, lässt ahnen, was Willi Scharff gezwungen hat, zu Stift oder Pinsel zu greifen, wenn er eines ihm werten Motivs ansichtig wurde. Er war Zeichner und Maler aus Leidenschaft, der vor Ort auf Papier brachte, was ihn bewegte", so Weinkauf über jenen Mann, der nach dem Zweiten Weltkrieg das Kulturleben in Zweibrücken angeregt und den Wiederaufbau sowohl in architektonischer als auch künstlerischer Weise verstanden habe.

Die Ausstellung "Willi Scharff - Zeichnungen und Aquarelle " ist bis einschließlich 27. November 2016 jeweils freitags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr im Mannlichhaus, Herzogstraße 8, zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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