Satiriker wollen in den Stadtrat „Stadt im Wasser“: Partei will die City bis zum Outlet fluten

Zweibrücken · „Die Partei“ hat ihren (offensichtlich satirischen) Fünf-Punkte-Plan für die Stadtratswahl vorgestellt.

 Aaron Schmidt, Vorsitzender von "Die Partei" Zweibrücken (Archivbild).

Aaron Schmidt, Vorsitzender von "Die Partei" Zweibrücken (Archivbild).

Foto: Stefan Butz für "Die Partei"/Stefan Butz

„Allen, die die Schnauze voll haben, bieten wir eine echte Alternative“ bei der Stadtratswahl am 26. Mai. Das hat der Zweibrücker Vorstand der (mit Martin Sonneborn ins Europaparlament gewählten) Satirepartei „Die Partei“ am Samstag bei einer Mischung aus Polit-Happening und Pressekonferenz unter dem Motto „Wahlkampf statt Politik“ auf dem Herzogplatz versprochen.

Vorgestellt wurde das Wahlprogramm, ein „Fünf-Punkte-Plan für Zweibrücken“: Wahlbeteiligung auf „100 Prozent + x“ anheben. Mit mindestens 58 Prozent der Stimmen wollen die Parteier „Zweibrücken die Demokratie aufzwingen“.

Inhaltlich ist das wohl radikalste Ziel: Innenstadt fluten mit Staustufen zum Outlet als Stadt im Wasser. „Mauern sind eine gute Sache“, sagt der Zweibrücker Vize-Vorsitzende und Pressesprecher Till Dejon. „Jedenfalls bräuchten wir sie wieder in Deutschland, zum Schutz des Westens“, ergänzte Timon Kritenbrink. Weitere Ziele: „Den Bahnhof, dieses dreckige, stinkende Stück Stein luftdicht verschließen und mit Sagrotan fluten und so 24 Stunden einweichen“. „Und Toni, die Niederauerbacher Sparkatze, zum Ehrenbürger ernennen“. Und anderes mehr.

Ungewöhnlich bei „Die Partei“ ist nicht nur das Programm, sondern auch manche Funktion ihrer Funktionäre. So steht auf Platz 3 der aufgestellten (aber noch nicht zugelassenen) Stadtratsliste Louiza Hilgert, „Beisitzerin und Arschtrittsbeauftragte“.

Kontakt per E-Mail oder telefonisch ist nicht erwünscht: „Wir haben keinen Bock, in unserer Freizeit vom Zweibrücker Pöbel belästigt zu werden.“ So will Die Partei „die Macht ergreifen“. Lauthals wehrt sich die (tatsächlich wohl eher linke) Partei gegen AfD-Verdacht, während der Sprecher die Versammelten (es war aber fast niemand da) mit „Liebe Freude der AfD begrüßte“.

„Wer Die Partei für einen Witz hält, hat selbigen nicht verstanden“ sagt Aaron Schmidt, Zweibrücker Partei-Vorsitzender und Beisitzer im Landesvorstand RLP. Man betreibe „anschlussfähige und turbopopulistische Politik“.

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