Sascha Muth ist neuer Eigentümer und Wirt der Kugelfanghütte Kugelfanghütte „hat enormes Potenzial“

Zweibrücken · Mit Sascha Muth hat ein erfahrener Gastronom die bekannte Wander- und Ausflugshütte in Wattweiler übernommen. Mit seinem Team steht er in den Startlöchern und kann das Ende des Lockdowns kaum erwarten.

 Inhaber und Küchenchef Sascha Muth sowie Serviceleiterin Vanessa Piroth freuen sich darauf, endlich öffnen und Gäste in der Kugelfanghütte bewirten zu dürfen. Die Vorbereitungen sind jedenfalls so gut wie abgeschlossen.

Inhaber und Küchenchef Sascha Muth sowie Serviceleiterin Vanessa Piroth freuen sich darauf, endlich öffnen und Gäste in der Kugelfanghütte bewirten zu dürfen. Die Vorbereitungen sind jedenfalls so gut wie abgeschlossen.

Foto: Cordula von Waldow

Wie kann jemand so verrückt sein, in der Corona-Zeit eine Gastronomie neu zu übernehmen? Diese Frage stellt sich wohl so mancher, der von dem Verkauf und der geplanten Neueröffnung der Kugelfanghütte bei Wattweiler hört. Inhaber Sascha Muth lächelt: „Als ich mich Ende 2019 dazu entschieden habe, wusste hier noch niemand etwas von Corona.“

Also erfüllte sich der gelernte Koch nach 13 Jahren Selbstständigkeit auf Pacht im „Historischen Bahnhof“ in Gersheim seinen Lebenstraum und erwarb die 1975 erbaute Wanderhütte bei Wattweiler. „Sie hat enormes Potenzial. Im Bahnhof war die Küche für unsere Qualitäts-Ansprüche im Grunde viel zu klein, die Lagerhaltung im Keller. Außerdem ist hier selbst bei verschneiten Straßen jede Menge los“, blickt der 49-jährige Breitfurter zuversichtlich in die Zukunft. Der erfahrene Gastronom hatte auf der Suche nach seiner eigenen Traum-Wirkungsstätte bereits mehrere Objekte in Blieskastel angesehen, doch die Kugelfanghütte war „Liebe auf den ersten Blick. Ich hatte sofort die Vision, wie es aussehen sollte und welches Konzept ich fahren will“, erinnert er sich an die erste Begegnung mit der beliebten und seit Jahrzehnten gut frequentierten Ausflugshütte.

Sascha Muth liebt seine Berufung. Nach seiner Ausbildung in dem legendären „Gasthaus Schwab“ in Blieskastel tingelte er durch angesehene Restaurants in der Region: „Ressmann’s Residenz“ in Kirkel, das „Petit Château“ in Homburg, die „Brasserie Central“ in Neunkirchen und die „Klosterschänke“ in Gräfintal.

„Eigentlich bin ich Koch geworden, weil man damit auch im Ausland arbeiten kann. Doch dann habe ich festgestellt, wie wohl ich mich hier Zuhause fühle“, lacht der damit typisch schollentreue Saarländer. Und Wattweiler sei so gut gelegen, dass es für seine Stammkunden aus der weiten Region keinen großen Unterschied bedeute, ob sie jetzt hierhin oder dorthin fahren. So nah, dass der Küchenmeister, um sich fit zu halten für die Hochleistung am Küchenherd, jeden Morgen 85 Minuten zur Arbeit joggt.

Trotz seines Namens hält sich der Küchenmeister für „überschaubar mutig“ mit einem „kalkulierbaren Risiko“. Da ihn keine monatlichen Mietkosten drücken, bleibt er selbst angesichts des von 3. Februar auf den ersten Mittwoch nach dem Lockdown-Ende verschobenen Eröffnungstermins gelassen. Er berichtet: „Wir haben uns einfach mehr Zeit genommen und entspannt die neue Ausstattung und Einrichtung wachsen lassen.“

„Wir“ sind er selbst und seine Service-Leiterin Vanessa Piroth. Die 27-Jährige hat bereits im „Historischen Bahnhof“ bei ihm gelernt, so dass die beiden seit acht Jahren ein aufeinander eingeschworenes Team sind.

Mehr als drei Wochen nahm im hitzigen Hochsommer des vergangenen Jahres der Neuanstrich der Außenfassade in Anspruch, weil manchmal ab mittags in der prallen Sonne nichts mehr ging. Aus der hölzernen Wandverkleidung ergab sich der Fußboden aus Holz, das neue, darauf abgestimmte Mobiliar mit 85 Sitzplätzen sowie die Theke. „Es soll alles zusammenpassen und schön gemütlich sein, damit man gerne auch länger hier verweilt“, wünscht sich das Duo.

Wenngleich noch das Eine oder Andere zu erledigen ist, die letzten Lieferanten noch entschieden werden wollen, die große Terrasse mit Kapazität für 120 Personen vorbereitet sein will, stehen die beiden in den Startlöchern. Während das insgesamt vierköpfige Küchenteam steht und Petra Muth die Buchhaltung führt, können sich für die Saison gerne noch Servicekräfte und Aushilfen mit Herzblut für ihre Gäste bewerben. „Und dann freuen wir uns, wenn wir endlich loslegen dürfen“, sagen Sascha Muth und Vanessa Piroth wie aus einem Mund.

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