Rosengarten-Bilanz Gar nicht schlecht für ein Corona-Jahr

Zweibrücken · Auch wenn über 40 000 Besucher weniger als in guten Jahren in den Rosengarten kamen, ist der UBZ zufrieden.

 Einzig das QiGong mit Hui Jia im Rosengarten erlebte 2020 einen Aufschwung.

Einzig das QiGong mit Hui Jia im Rosengarten erlebte 2020 einen Aufschwung.

Foto: cvw

Am Sonntag ist die Rosengarten-Saison 2020 offiziell zu Ende gegangen. Das Jahr ist trotz des verspäteten Saisonbeginns nach dem Corona-Lockdown im Frühjahr und den massiven Einschränkungen bezüglich der Veranstaltungen und Besuchermenge erstaunlich gut gelaufen. „Wir haben das Beste aus der Zeit gemacht“, blickt Daniel von Gyldenfeldt zurück. Immerhin 78 690 Besucher fanden Freude und Erholung in dem mehr als 100 Jahre alten Gartenparadies.

Er findet: „Das ist ein respektables Ergebnis!“ In guten Jahren besuchen sonst mehr als 110 000 Menschen den Rosengarten. Doch diesem fehlten nicht nur die fünf Wochen verspäteter Saisonbeginn, sondern vor allem die Frequenzbringer wie der Rosen- und Gartenmarkt und vor allem die Zweibrücker Rosentage, die bei gutem Wetter sonst allein für jeweils rund fünfstellige Besucherzahlen sorgen.

Diesmal jedoch fand erst mit dem Auftritt der Coles Brothers Band am 5. Juli zum „Picknick im Park“ die erste Veranstaltung 2020 statt. Zu dieser Zeit noch begrenzt auf maximal 350 Besucher gleichzeitig, die jedoch nicht erreicht wurden. Auch die Höchst-Besucherzahl von 600 für die Crazy Heart Connection im August und die beliebte Hubbert House Band im September wurden nicht vollständig ausgereizt.

Wenngleich das dreitägige SWR-Sommerfest ausfiel, konnten mit Marcel Adam meets Federkeil und SMS immerhin zwei Sonntagskonzerte stattfinden. Um die geforderten Abstände zu ermöglichen, wurden auch diese von der Konzertbühne an die Veranstaltungswiese verlegt. Während der beliebte Auftritt von Elmiras Orient zu Saisonbeginn diesmal ins Corona-Wasser fiel, zog die Tanzschule Srutek ihre Cocktail-Party im Spätsommer durch.

Einen Aufschwung gab es für das wöchentliche Qi Gong mit der Chinesin Hui am Sonntagmorgen. Hier verdoppelten sich die Teilnehmerzahlen von gut 40 auf bis zu über 80 Gesundheitsbewusste. Mit den Lesungen unter dem Motto „Kultur verbindet“ auf Einladung des Beirats für Migration und Integration entstanden auf Eigeninitiative neue Formate.

Mit einem Riesenaufwand erstellten Rosengarten-Meister Heiko Hübscher und Daniel von Gyldenfeldt im Schulterschluss mit Ordnungs- und Gesundheitsamt ein Konzept, um wenigstens den Herbst-Garten-Markt zu realisieren. Anstatt gedrängt auf der großen Veranstaltungswiese platzierten sie die Marktstände auf den gesamten Garten verteilt. „Auch rund um den Weiher gab es eine tolle Atmosphäre. Alle waren sehr zufrieden und besonders die Beschicker dankbar, denn für viele war es der erste und einzige Markt in diesem Jahr“, berichtet der Organisator von großem Lob. 

Während ein Teil der Stände von der Verteilung und Einbahnstraßenführung vor an allen profitierten, fand andere die Ballung auf der Wiese besser. „Das hält sich die Waage“, fasst Daniel von Gyldenfeldt zusammen. Für das Rosengarten-Team jedoch bedeutete die Verteilung einen enormen Mehraufwand, da es wegen der engen Wege das gesamte Material an Ort und Stelle transportieren musste, weil die Beschicker dort nicht selbst anfahren konnten. Dies habe auch den Abbau enorm verzögert für alle. Die regionalen Aussteller ließen sich vielfach auf den Montag vertagen.

Und noch einen weiteren, bedenkenswerten Aspekt führt Daniel von Gyldenfeldt an: „Wir hatten auch auf Grund des bescheidenen Wetters nur rund 3200 Besucher, das ist ein Drittel. Wäre der Markt voll besucht gewesen, hätten alle Wiesen enorm gelitten.“ Dies sei den Besuchern danach nicht zuzumuten, denn für gewöhnlich ist der Zweibrücker Rosengarten ein beliebtes Ziel auch für Busreisen.

„Wenn wir in diesem Jahr zwei Busse hatten, ist das viel“, benennt Daniel von Gyldenfeldt einen weiteren Totalausfall im Corona-Jahr. Da dieser auch viele Künstler betroffen hat, wird das Programm für 2021 wohl ähnlich aussehen wie das für dieses Jahr., um die ausgefallenen Auftritte nachzuholen. In der kommenden Woche wird er sich mit Heiko Hübscher diesbezüglich zusammen setzen. Er verkündet: „Wir planen jetzt so, als könnte alles ganz normal stattfinden.“ Ansonsten könne man nur die Entwicklung abwarten.

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