Saison-Feinschliff auf dem Holzpferd

Zweibrücken · Auf Einladung des 1. VC Homburg haben sich die Voltegierer der Region bei einem Holzpferdeturnier erstmals unter Wettkampfbedingungen gemessen. Als Probelauf für den Turnierstart.

 Die Homburger Voltigierer punkteten mit einer neuen Choreografie. Foto: cvw

Die Homburger Voltigierer punkteten mit einer neuen Choreografie. Foto: cvw

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Beifall brandet in der Turnhalle der Waldorfschule Bexbach auf. Begeisterungspfiffe gellen. Sie gelten der Zweiten Homburger Voltigier-Mannschaft, die soeben ihre Kür in der A-Klasse beendet hat. Ebenso baff wie die Zweibrücker Turnierrichterin Ruth Köhler und ihre Kollegin Susanne Fuchs, ist Trainerin Janina Koch. "Ich sehe die Kür zum ersten Mal so komplett aus der Zuschauerperspektive", erklärt sie. "Wir haben gar nichts groß verändert, nur die Arm- und Handbewegungen auf die Musik abgestimmt - aber die Harmonie und der Gesamtausdruck haben dadurch enorm gewonnen."

Während im Reitsport noch Trainingssaison ist, haben sich die Voltigierer am Samstag auf Einladung des 1. VC Homburg bei einem Holzpferdeturnier erstmals unter Wettkampfbedingungen gemessen. Hier galt es, den Status zu bestimmen, den letzten Feinschliff vorzunehmen oder den ersten Turnierstart zu meistern, bevor es auf dem galoppierenden Pferderücken bald "ernst" wird.

Dies galt auch für das A-Team des VC Saarpfalz aus Limbach-Altstadt. Für den ersten Auftritt ist Trainerin Christine Becker super zufrieden mit ihrer Mannschaft. Jede der acht Athletinnen klatscht sie nach dem Auslaufen mit einer "High-Five" ab und strahlt über das ganze Gesicht. "Super gemeistert!"

Ganz glücklich über ihren dritten und vierten Platz sind Ella Annawald (6,113) und Athena Willie (6,093) vom Verein Bundenbacher Pferdefreunde. "Wir waren schon sehr aufgeregt", gestehen die beiden 13-Jährigen nach ihrem ersten Einzel-Auftritt stolz und zufrieden mit der gezeigten Leistung. Besonders der anspruchsvolle Abgang ihrer Kür ist Athena bestens gelungen und hat wertvolle Punkte in der Beurteilung der Richterinnen gebracht.

"Bei so einem Holzpferdeturnier werden noch einmal wichtige Weichen für die Saison gestellt", weiß die Ruth Köhler, die schon international erfolgreiche Voltigierer ausgebildet hat. Wohlmeinende Kritik und wertvolle Tipps motivieren die Voltigierer zum letzten Feinschliff: Hier noch mehr Körperspannung, dort eine noch exaktere Ausführung, ein feinerer Übergang zwischen den einzelnen Kür-Elementen.

Das erlebte auch die Zweite Mannschaft der Gastgeber. Mit ihrer neuen Choreografie begeisterte sie das Richterduo ebenso wie die eigene Trainerin. Janina Koch verrät: "Wir haben am Ausdruck gearbeitet, die Armbewegungen zu denselben Figuren auf dieselbe Musik wie im letzten Jahr angepasst."

In der A-Klasse siegten sie haushoch mit einer 6,165 und sind auf dem besten Weg zur nächst höheren Klasse L. Spannend wird die Saison auch für die Erste Homburger Mannschaft, die erstmals mit ihrem neuen Pferd Quitini startet. Für seinen Auftritt erhielt das Team eine 7,077. Bis zum Samstag hatte Turnierleiterin Janina Koch noch ganz andere Herausforderungen zu meistern. "In diesem Jahr war es wie verhext", sagt sie über die Zeitplanung. Kommunionunterricht hier, Karnevalssitzungen als Funkenmariechen dort - doch schließlich ist es ihr gelungen, die vielfältigen Wünsche der Teilnehmer, die bis aus Ludwigshafen angereist sind, unter einen Hut zu bringen.

Diese trudelten dann auch nacheinander, durch den Schneeeinbruch nur wenig verspätet, nacheinander ein. Während die Ersten bereits starteten, saßen andere, wie die PSG Zweibrücken, auf den Zuschauerbänken und flochten die langen Haare der Kinder in kunstvolle Zöpfe.

Neben den einheitlichen Kostümen gehören auch die Haarpracht und bei den Älteren die Schminktechnik, Glitter in Gesicht oder Haar, zu einem perfekten Auftritt. Schon seit vielen Jahren erfreut sich das Holzpferdeturnier des 1. VC Homburg ungebrochener Beliebtheit.

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