Sag niemals nie

Niederauerbach · Zwischen Trauer und Begeisterung schwankte das Publikum beim Riggehoor-Abschiedskonzert. Begeisterung über den Worschdrock, Trauer über das Ende der Band. Sie schloss aber ein Comeback nicht aus.

 Damit die Fans auch mal die Riggehoor von Riggehoor sahen, mussten die Jungs sich mal umdrehen. Foto: Volker Baumann

Damit die Fans auch mal die Riggehoor von Riggehoor sahen, mussten die Jungs sich mal umdrehen. Foto: Volker Baumann

Foto: Volker Baumann

David Betz (Gesang), Tim Holzer (Drums), Felix Zech (Bass), David Mantei (Gitarre ), Benny May (Gitarre ), Nicole Hübner (Keyboard), Jan Pallmann (Gitarre ) - alle zusammen sind "Riggehoor - "Deine Lieblingsband". Genauer gesagt: waren es. Denn am Samstagabend gaben die "acht sympathischen Rock-Comedians", wie sie sich selbst bezeichnen, ihr Abschiedskonzert. Riggehoor haben die Pfälzer Rock-Geschichte vor vier Jahren neu geschrieben und das Genre "Worschdrock" erfunden. Der war dann schon nach kurzer Zeit von den Bühnen der Westpfalz nicht mehr wegzudenken. Die Mischung humoriger Mundart-Texte mit Melodien bekannter Rock- und Pop-Hits inklusive eigenwilliger Bühnenshow lässt Riggehoor in keiner Alltags-Rock-Schublade verschwinden. "B 10 - bring mich heem", statt "Country roads take me home" - das hat schon was mit Einfallsreichtum zu tun. Oder, um bei der "Worschd" zu bleiben - "Mei Lyoner", die im wahrsten Sinn des Wortes besser als das Original "My Sharona" von The Knack von der Zunge geht. Auch Rammstein wurde nicht ausgelassen: Statt "Engel" wollen die Musiker lieber "Pälzer" sein. Und jetzt traten die acht Haarigen am Samstag auf der Bühne vorm Niederauerbacher Gasthaus Sutter zum Abschiedskonzert bis zum Abwinken an. Viele wollten das Aus gar nicht glauben, doch nun ist Schluss mit Riggehoor. Drummer Tim Holzer gab berufliche Gründe an: "Einige von uns sind viel unterwegs, so dass es mit Üben und neuen Kompositionen schwierig ist. Wir wollen ja auch nicht abgenutzt klingen und können sagen, dass es vier schöne Jahre waren." Trotzdem war ihm zu entlocken, dass man niemals nie sagen soll.

Annabelle Kopp aus Käshofen ist traurig, dass Riggehoor aufhört. Sie ist Fan der ersten Stunde, als die Band noch im Sutter übte und sie dort bediente. "Ich bin da voll auf den Geschmack gekommen. Mir gefallen vor allem die Texte, die meist lustig und mit einem Augenzwinkern sind. Die geben sich sehr viel Mühe mit der Umsetzung", schwärmt sie. Einer ihrer Lieblingssongs ist "Uff'm Schportplatz schdeen die Rentner unn schelle" nach der Melodie von "Hit the road Jack". Sie hofft auf ein Comeback. Mike Somers aus Ixheim erinnert sich noch gerne an "das legendäre" Konzert beim Stadtfest 2012 in der Poststraße. "Der Worschdrock war was völlig Neues", erläutert er und ergänzt: "Musik für die Gemeinde, für echte Pälzer." Dem stimmen alle anderen am Tisch zu. Der Belagerungszustand der Fangemeinde vor der Bühne hörte tatsächlich erst auf, als Betz & Co. in der Nacht abwinkten und sich bei den treuen Fans bedankten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort