Ortsvorsteherin Isolde Seibert tritt zurück Rimschweiler muss bald neu wählen

Rimschweiler · Ein Urgestein der Zweibrücker Lokalpolitik gibt das Ehrenamt ab: Isolde Seibert räumt zum Ende des Jahres ihren Posten als Ortsvorsteherin von Rimschweiler. Grund ist die Gesundheit. Bis März muss neu gewählt werden.

Isolde Seibert (Archivbild 2020) hat über Jahrzehnte die Geschicke Rimschweilers mit gelenkt, seit 2012 als Ortsvorsteherin.  Bis spätestens März 2023 sind die Bürger gefragt, über ihre Nachfolge zu bestimmen.

Isolde Seibert (Archivbild 2020) hat über Jahrzehnte die Geschicke Rimschweilers mit gelenkt, seit 2012 als Ortsvorsteherin. Bis spätestens März 2023 sind die Bürger gefragt, über ihre Nachfolge zu bestimmen.

Foto: Volker Baumann

Jahrzehntelang lenkte sie die Geschicke von Rimschweiler in entscheidender Position mit – doch nun ist Schluss. Vorzeitig. Denn die Gesundheit spielt nicht mehr so mit, wie es sein sollte. Isolde Seibert wird zum Ende des Jahres hin als Ortsvorsteherin von Rimschweiler zurücktreten.

Auf Anfrage bestätigt Seibert die Information unserer Zeitung, dass sie diesen Schritt geht. „Es ist richtig, dass ich zum 31. Dezember aufhöre. Das habe ich der Stadtverwaltung bereits schriftlich mitgeteilt“, sagt die 65-Jährige.

Dass es die Gesundheit ist, die sie zu dieser Zäsur nötigt, will sie weder bestätigen noch dementieren und spricht lediglich von „privaten Gründen“. Leicht falle es ihr nicht. Ihre laufende Amtsperiode ende erst im Mai/Juni 2024 mit den nächsten Kommunalwahlen. „Bis dahin wollte ich eigentlich im Amt bleiben“, sagte sie. Aber nun habe sie sich leider „kurzfristig umentschieden“.

In der nächsten Sitzung des Ortsbeirates am 15. November werde sie mit den Mitgliedern des Gremiums alles ausführlich besprechen; sie habe die Teilnehmer bereits grundsätzlich über ihr Vorhaben ins Benehmen gesetzt.

„Spätestens bis Ende März 2023 muss in Rimschweiler neu gewählt werden“, erläutert Seibert.

Die 65-Jährige hat die Lokalpolitik in Rimschweiler über eine lange Zeit mitgeprägt. Seit 1990 sitzt sie für die SPD im Ortsbeirat. 2012 wurde sie Nachfolgerin von Ortsvorsteher Henno Pirmann, der diesen Posten aufgab, weil er hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Zweibrücken wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Seibert bereits 13 Jahre lang stellvertretende Ortsvorsteherin gewesen. Die Rimschweilerin (gebürtig aus Schmitshausen, aber schon seit über 40 Jahren in dem Zweibrücker Stadtteil lebend) übernahm das Amt erst kommissarisch, im April 2012 wurde sie schließlich in einer Wahl offiziell bestätigt. Bei den letzten Kommunalwahlen im Mai 2019 erhielt sie rund 82 Prozent der Stimmen der Rimschweiler Wähler.

In ihre Amtszeit fielen einige wichtige stadtteilprägende Entscheidungen, auch angestoßen von ihren Vorgängern im Amt. Die wichtigen Wegmarkierungen dürften der Neubau des Feuerwehrhauses, die Umwandlung des ehemaligen Schrottplatzes (sogenanntes Mazurkiewicz-Gelände) in das Neubaugebiet „Hirtengarten“ sowie die Entwicklung des Neubaugebeites „Neugartenahnung“ gewesen sein.

Isolde Seibert ist zum 1. Januar 2022 aus dem Berufsleben ausgeschieden. Sie arbeitete als Hauswirtschaftsleiterin für das vom Internationalen Bund (IB) betriebene Gemeindepsychiatrische Zentrum in Ixheim; Seibert war in der angegliederten Tagesstätte in der Kaiserstraße in Zweibrücken tätig.

In ihrem Ehrenamt als Ortsvorsteherin von Rimschweiler hatte die 65-Jährige zuletzt durchaus Unschönes zu verarbeiten gehabt: Im Zuge der geplanten Installierung eines Fahrbahnteilers am Ortseingang – und damit bald anfallenden, umfangreichen Umleitungen für die Verkehrsteilnehmer – hatten bei einigen Einwohnern offenbar die Nerven blank gelegen. Auf Facebook sei teilweise heftige Kritik geäußert worden, habe sie durch ihren Sohn erfahren müssen (wir berichteten). Seibert hatte um Verständnis gebeten: Der Ortsbeirat habe sich – im Sinne der Bürger – diesen Fahrbahnteiler gewünscht, für die Sperrungen seien die im Gremium vertretenen Räte und sie als Ortsvorsteherin nicht verantwortlich.

Große Kontinuität herrscht in Rimschweiler bezüglich der Ortsvorsteher-Personalie. Seit der Eingemeindung 1972 haben inklusive der jetzigen Verantwortlichen Isolde Seibert erst vier Personen dieses Amt bekleidet: Zuerst Lothar Becker, dann Bruno Knerr, auf ihn folgte Henno Pirmann; seit 2012 hat Isolde Seibert diese Funktion inne.

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