Stadtfest Rotes Kreuz hat vor allem mit „Sturzbetrunkenen“ zu tun

Zweibrücken · „Wir hatten an diesem Wochenende überdurchschnittlich viel zu tun, besonders am Freitag“ erläutert Hans Prager vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) am gestrigen Sonntag in einem Resümee. Dabei sei es weniger um Gewaltdelikte wie Schlägereien gegangen, als um notwendige Transporte zur Hilfe und zur Rettung „sturzbetrunkener“ Personen.

 Die DRK’ler waren mit größerem Aufgebot vor Ort. Das war auch gut so. Es galt vor allem, etliche Schnapsleichen zu versorgen. Ein 14-Jähriger hatte zirka vier Promille im Blut und musste in die Uniklinik gebracht werden.

Die DRK’ler waren mit größerem Aufgebot vor Ort. Das war auch gut so. Es galt vor allem, etliche Schnapsleichen zu versorgen. Ein 14-Jähriger hatte zirka vier Promille im Blut und musste in die Uniklinik gebracht werden.

Foto: Volker Baumann

Ein Fall lebensbedrohlicher Alkoholvergiftung habe dabei herausgeragt. Ein 14-Jähriger musste mit einer Alkoholkonzentration zwischen drei und vier Promille in die Uni-Klinik Homburg eingeliefert werden. Es sei wieder mehr und mehr bei Jugendlichen an der Tagesordnung, sich schon vor dem Besuch des Stadtfestes zuhause mit Schnaps zu betrinken und dann erst loszuziehen. Damit man eventuell besser drauf sei. Zum Stadtfesterlebnis kommt es dann oft erst gar nicht, da die vorher konsumierte Alkoholmenge schon ausreicht, die Person handlungsunfähig oder gar bewusstlos zu machen. „Das hatte mal abgenommen“, erläutert Prager die Situation des erneut gefährlichen Verhaltens. Dazu käme dann, dass ein Rettungseinsatz oft von selbsternannten Besserwissern behindert wird. „Massive Gewalt gegen unsere Helfer, die angeblich nicht gebraucht würden, ist da oft an der Tagesordnung und wir müssen die Polizei zu Hilfe rufen“, beschreibt er die falsch verstandene Schutzfunktion von Freunden der Betroffenen. Sonst sei es mit zwei, drei Platzwunden eher glimpflich abgelaufen. Verletzungen durch Glas hätten überhaupt keine Rolle gespielt. Auch einen Fehlalarm habe es gegeben. Passanten vermuteten einen Verletzten in einer Hecke, wobei die Person sich dort allerdings lediglich zum Schlafen hingelegt habe. Das Team um Hans Prager war mit insgesamt 32 Helfern, zwei Rettungswagen, zwei Krankenwagen und einem Notarztwagen für die Hilfe in der Not vor Ort. Die Zufahrtswege seien immer frei und gut zu befahren gewesen.

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