Cäcilienchor „Romantisch, harmonisch und schwelgend“

Zweibrücken · Der Zweibrücker Cäcilienchor probt für Christvesper und den Festgottesdienst am Heiligen Abend.

 Die Proben für die Gottesdienste laufen auf vollen Touren.

Die Proben für die Gottesdienste laufen auf vollen Touren.

Foto: Cordula von Waldow

() „Tochter Zion“ erklingt es im Pfarrsaal Heilig Kreuz. Der Cäcilienchor singt zunächst noch einmal die Lieder für die Christvesper am Heiligen Abend durch, bevor es an die Probe für den Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag in Heilig Kreuz geht. Hierfür hat Chorleiter Gerhard Jentschke die Missa Brevis in B-Dur von Robert Führer ausgewählt, die dann mit Musikanten des Kammerorchesters aufgeführt wird. „Es ist eine typische romantische Messe, harmonisch und ein bisschen schwelgend, angemessen für den festlichen Anlass und in diesem anspruchsvollen Jahr gut zu stemmen, weil sie seit 1995 immer wieder einmal aufgeführt wurde“, charakterisiert der Chorleiter das Werk.

Mit einem Chorkonzert im Mai und dem Jubiläums-Festgottesdienst Ende Oktober beging der Chor Cäcilia mit seinen rund 30 Sängerinnen und Sängern von Mitte 20 bis weit über 80 sein 150-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der katholische Kirchenchor St. Cäcilia Pfarrei Heilig Kreuz am 5. Oktober 1867 als katholischer Pfarrcäcilienverein und sang unter der Leitung von Jakob Heinrich Lützel, Lehrer an der Mädchen-Vorbereitungsschule in Zweibrücken.

Zwischen 30 und 40 Sängerinnen und Sänger gestalten seitdem den Gottesdienst. Das Urgestein, Katharina Abel, wurde zur traditionellen Cäcilien-Feier am 1. Advent für 40 Jahre Mitgliedschaft im Chor ausgezeichnet, ihre Mit-Sopranistin Christa Huber für 25 Jahre. „Wir haben sehr viele langjährige Sängerinnen und Sänger, in diesem Jahr jedoch auch schon zwei Neuzugänge im Sopran“, freut sich Anneliese Beck, seit 1991 Vorsitzende des Vereins. Weitere Mitsängerinnen oder Mitsänger seien herzlich willkommen.

Sie lobt Gerhard Jentschke, der den Chor seit 31 Jahren mit Erfolg und Freude leitet, für sein musikalisches wie menschliches Händchen. „Er hat Geduld mit uns und macht uns auch manches Stück schmackhaft, das wir anfangs vielleicht weniger mögen.“ Der Organist wählt die Literatur der Kirchenmusik, Messen, Motetten und Liedsätze, quer durch die Epochen von Barock bis zu zeitgenössischen Komponisten nach zwei Kriterien aus. „Sie müssen schön sein und machbar für den Chor.“

Machbar bedeutet, dass der Chor sich manche Stücke durchaus erarbeiten darf, sie jedoch dem Potenzial angemessen sind und vor allem Freude bereiten, beim Singen wie beim Zuhören. Wie etwa auch das spätbarocke, polyphone Magnificat in der eher selten gehörten Interpretation von Gallius Zeiler, das ebenfalls im Festgottesdienst an Weihnachten zu hören sein wird, wie der Cäcilienchor mitteilt.

Zu den hohen Festtagen wie Weihnachten, Ostern oder Fronleichnam bereichert der Chor den Gottesdienst mit seinen musikalischen Darbietungen. Je nachdem, wohin der jährliche Chorausflug führt, gestalten die Sängerinnen und Sänger dort bei Gelegenheit auch die Messe mit. Rein dem Miteinander im Cäcilienchor gehören das sommerliche Grillfest und der traditionelle Jahresabschluss. Und am 27. Dezember darf der Chor ebenso traditionsgemäß beim Johannis-Weintrinken den frisch gesegneten Messwein für das kommende Jahr verkosten.

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