Rockmusik und Artistik Nervenkitzel mit Musik in der Festhalle

Zweibrücken · Trotz einzelner Patzer bot „Rock the Circus“ beim Gastspiel in Zweibrücken eine beeindruckende unterhaltsame Show.

 Auch BMX-Rad und Hula-Hoop-Reifen gehörten zu den Utensilien von „Rock the Circus“ in der Festhalle.

Auch BMX-Rad und Hula-Hoop-Reifen gehörten zu den Utensilien von „Rock the Circus“ in der Festhalle.

Foto: Nadine Lang

Ein Zirkus mit langhaarigen Rockern und rockig-düsteren Outfits statt Glitzeranzug und Clownauftritt? Dass diese Mischung richtig gut sein kann und es auch einen Zirkus abseits der „alten Tradition“ gibt, bewies die Besetzung von „Rock the Circus“, die am vergangenen Donnerstagabend in der Zweibrücker Festhalle gastierte. „Rock the Circus“ war dabei als eine Mischung aus Rockmusik und Artistik zu verstehen.

Statt einer Manege spielte sich alles auf der Bühne ab, wo Tommy Heart und Bettina Schock begleitet von einer Liveband einen Rockhit nach dem anderen schmetterten. Mit Tommy Heart ist das Ensemble mit einem Berliner Sänger unterwegs, der mit vielen etablierten Künstlern an gemeinsamen musikalischen Projekten gearbeitet hat. Mit mehreren selbstgegründeten Bands ging er bereits europaweit auf Tournee. Bettina Schoch ist auch keine Unbekannte und kann neben Bühnenerfahrung aus Zirkuserfahrung vorweisen: Sie trat bereits als Vorband der Scorpions auf und war als Sängerin mit dem Zirkus „Flic Flac“ auf Tour. Musikalisch ergaben die beiden bei dem Auftritt in Zweibrücken ein unschlagbares Team, das mal im Vordergrund und im Hintergrund des Bühnenprogramms stand und dabei Songs von Queen, Pink Floyd, AC/DC oder Bon Jovi zum besten gab.

Sehen lassen konnte sich aber auch die akrobatische und artistische Besetzung, zumindest zum überwiegenden Teil. Einige Patzer bei Jonglage und Hula-Hoop übersang die Band gekonnt, dies täuschte aber trotzdem nicht über das ein oder andere Missgeschick hinweg. Fehlerfrei und fesselnd präsentierten sich hingegen die Akrobaten, etwa das Duo Gravity, das eine Poledance-Stange erklomm, als würden sie mal eben spazieren gehen, während die Band „I love Rock’n’Roll“ spielte. Bei „Show must go on“ und „We will rock you“ wurde sprichwörtlich mit dem Feuer gespielt.

Bei der Artistik galt auch: weniger ist mehr. Statt opulenter Hilfsmittel reichte mal ein Ball, Hüte, eine Poledance-Stange, ein von der Decke herabgelassener Ring für die Luftakrobatik, eine Leiter oder ein BMX-Rad aus, um dennoch viel daraus zu machen. Die Luftakrobatik spielte sich zwar nie in schwindelerregender Höhe ab, reichte aber, um den gewissen Nervenkitzel auszulösen, auch weil alle Stücke ungesichert, selbst ohne Matte durchgeführt wurden. Vor dem musikalisch fulminanten Finale gab es dann noch ein Highlight mit Kontorsions-Artistin Sheyen Caroli, die bereits in der ersten Showhälfte zu „Tears in Heaven“ ihren Körper auf erschreckend unheimliche Weise verbog. Dass man dann sogar noch mit den Füßen Bogenschießen und einen Ballon aus mehreren Metern Entfernung zum Platzen bringen kann, bewies sie als letzte Nummer des Abends. Mit diesem Act hält sie übrigens seit 2017 den Guinness-Weltrekord für Fußbogenschießen.

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