Hohe Inzidenz auch in Zweibrücken RKI: Mehr Corona-Ansteckungen in Karnevals-Hochburgen

Berlin/Zweibrücken/Südwestpfalz · Deutschlandweit am stärksten ist die Inzidenz in Rheinland-Pfalz gestiegen. Auch Zweibrücken ist davon betroffen.

Zum Zweibrücker Fastnachtsumzug kamen zwar 15 000 bis 20 000 Besucher. Das muss aber nicht die Erklärung für die hohe Corona-Inzidenz in Zweibrücken sein – denn unter freiem Himmel ist die Ansteckungsgefahr geringer, und nach dem Stadtfest Ende Juli 2022 war die Inzidenz sogar gesunken. Aber Karneval findet ja nicht nur auf der Straße statt.

Zum Zweibrücker Fastnachtsumzug kamen zwar 15 000 bis 20 000 Besucher. Das muss aber nicht die Erklärung für die hohe Corona-Inzidenz in Zweibrücken sein – denn unter freiem Himmel ist die Ansteckungsgefahr geringer, und nach dem Stadtfest Ende Juli 2022 war die Inzidenz sogar gesunken. Aber Karneval findet ja nicht nur auf der Straße statt.

Foto: Volker Baumann

Nach der Fastnachtszeit mit vielen Feiern und Veranstaltungen zeigen sich nach Daten des Robert Koch-Instituts mehr Corona-Ansteckungen. Eine Zunahme der Inzidenzwerte sei „in Regionen mit stärkeren Karnevalsaktivitäten zu beobachten“, heißt es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend.

Demnach setzte sich vergangene Woche ein bundesweiter Inzidenzanstieg fort: plus 14 Prozent im Vergleich zur Woche zuvor. Besonders stark stiegen die Werte in Rheinland-Pfalz (plus 36 Prozent), Nordrhein-Westfalen (35 Prozent) und dem Saarland (34 Prozent) – sowie in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre.

Diese Angaben beziehen sich nur auf im Labor bestätigte Corona-Fälle. Die Karnevalshochburg Köln (das RKI gab die Inzidenz für Köln am Freitag mit 330,5 an) geht von einer hohen Dunkelziffer nicht gemeldeter Ansteckungen aus. „Die Viruslast im Abwasser hatte bereits vor Karneval eine steigende Tendenz, dieser Trend hat sich in der Zeit des Straßenkarnevals und in der Woche danach fortgesetzt“, sagte eine Stadt-Sprecherin der „Rheinischen Post“: „Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass die Inzidenz mittlerweile zehnfach so hoch liegt wie der offiziell gemessene Wert.“ Auch in Zweibrücken wird das Abwasser auf Corona getestet. Hier liegen die Nach-Fastnachts-Messergebnisse aber noch nicht vor. In der vierten bis siebten Kalenderwoche wurde in Zweibrücken jeweils ein deutlicher Anstieg verzeichnet.

Viele Feiern in geschlossenen Räumen sowie der Straßenkarneval (zum Fastnachtsdienstags-Umzug in Zweibrücken kamen 15- bis 20 000 Besucher) fanden diesmal wieder ohne Schutzvorgaben und Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie statt. Anfang Februar waren bereits Maskenpflichten in Bussen und Bahnen im Fern- und Nahverkehr in ganz Deutschland vorzeitig aufgehoben worden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitag mit 118,9 gemeldeten neuen Fällen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen an – die Spanne reicht aktuell von 55,1 in Sachsen bis 272,1 im Saarland. In Rheinland-Pfalz liegt die Inzidenz laut RKI bei 187,6. In Zweibrücken beträgt die Inzidenz 222,9 (das sind 76 neu infizierte Menschen) – nur 28 deutsche Städte und Kreise haben eine höhere Inzidenz. Die Inzidenz im Landkreis Südwestpfalz ist 167,7.

Strahlend schön: Fastnachtsumzug 2023 in Zweibrücken
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Fastnachtsumzug 2023 in Zweibrücken

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Laut RKI gehen mit der bundesweiten Entwicklung bislang keine sehr auffälligen Veränderungen bei den Krankenhaus-Einweisungen einher. Die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen sei vergangene Woche stabil geblieben und liege im Bereich der Jahre vor der Pandemie. Weiterhin alte Menschen ab 80 Jahren am stärksten von schweren Covid-19-Verläufen und Todesfällen betroffen. Die Virusvarianten, die sich zuletzt zunehmend ausbreiteten, verursachen laut RKI nach wie vor keine erhöhte Krankheitsschwere.

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