Ex-Mazurkiewicz-Gelände Aus früherem Schandfleck wird ein „Hirtengarten“

Zweibrücken · Erschließungsträger WVE informiert Bauausschuss über Pläne für Ex-Schrottplatz in Rimschweiler. Kann Sportplatz in Nähe künftige Anwohner stören?

 Der ehemalige Schrottplatz in Rimschweiler soll zur Wohnfläche werden. Auf der 0,7 Hektar großen Fläche sind zirka zehn Wohnbaugrundstücke geplant sowie ein Mehrfamilienhaus an der Ecke Vogesenstraße/Feldstraße.

Der ehemalige Schrottplatz in Rimschweiler soll zur Wohnfläche werden. Auf der 0,7 Hektar großen Fläche sind zirka zehn Wohnbaugrundstücke geplant sowie ein Mehrfamilienhaus an der Ecke Vogesenstraße/Feldstraße.

Foto: Nadine Lang

Nomen est omen: Was einst ein Schrottplatz, trägt künftig den idyllischen Namen „Im Hirtengarten“. Die Rimschweiler wissen noch allzugut, wie wüst sich einst die Fläche an der Vogesen- und Feldstraße präsentierte. Unter dem Namen „Mazurkiewicz-Gelände“ war der Schrottplatz ein leidiges Dauerthema. Doch nun soll daraus ein „Hirtengarten“ erwachsen.

Wie berichtet, sind für das Grundstück Wohnbaugrundstücke plus ein Mehrfamilienhaus vorgesehen. Eine Vertreterin des Erschließungsträgers WVE aus Kaiserslautern präsentierte in der jüngsten Sitzung des Bauausschuss dem Gremium nun die Bauleitplanung.

Und das Interesse war groß, denn nach wie vor ist der Bedarf an Wohnbauplätzen in Rimschweiler gegeben, vor allem für junge Familien – auch, wenn mittlerweile das Neubaugebiet „Neugartenahnung“ umgesetzt wurde.

Die WVE-Vertreterin sagt, im „Hirtengarten“ sollten zirka zehn Wohnbaugrundstücke entstehen sowie ein Mehrfamilienhaus in dreigeschossiger Bebauung. Das Mehrfamilienhaus könnte für Miets- oder Eigentumswohnungen genutzt werden. Für das Projekt sei „eine Nutzungsmischung möglich“. Der Investor habe hier „freie Hand“. Die äußere Erschließung des Baugebietes erfolge weitestgehend über die Vogesenstraße, die innere Erschließung über eine Stichstraße mit Wendeanlage.

„Wir sind froh“, sagte die Rimschweilerin Elisabeth Metzger (CDU) über die Perspektiven und Kurt Dettweiler (FWG) erklärte mit Blick auf den Ex-Schrottplatz: „Eine unendliche Geschichte geht zu Ende. Großartig.“

Zu Diskussionen führte der nahe dem künftigen „Hirtengarten“ gelegene Sportplatz und das sich aufdrängende Thema Lärmschutz.

Rolf Franzen (CDU) sagte, in ähnlich gelagerten Fällen sei es deutschlandweit schon dazu gekommen, dass Sportplätze nach Klagen von Anwohnern ihren Betrieb „stärker einschränken mussten“. Ob man nicht notariell im Vertrag mit dem Investor festhalten könne, dass künftige Anwohner sich bewusst seien über diesen Aspekt – und ob man so möglichen Klagen vorbauen könne? Auch Thorsten Gries (SPD) und Ulrich Schüler (FDP) äußerten sich ähnlich.

Die WVE-Vertreterin sagte, „das kann der Bebauungsplan nicht leisten“, solche Dinge auszuschließen. Und Stadtplaner Harald Ehrmann wies daraufhin, „dass solche privatrechtlichen Festlegungen leider nicht möglich sind“.

Harald Benoit (AfD) fragte, ob die Bauherren verpflichtet werden könnten, zu Lärmschutzmaßnahmen beizutragen? Christian Michels, Leiter des Bauamtes, sagte, er sehe grundsätzlich keine ernsten Probleme für die künftigen Anwohner. „Bei dreifach verglasten Fenstern ist das eigentlich kein Thema.“

Dennoch will die Stadt prüfen, inwiefern rechtlich vorgebaut werden könnte, sagte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD).

Die Austellung des Bebauungsplanes wurde vom Bauauschuss einstimmig beschlossen. Ebenso der Auftrag an die Verwaltung, die Öffentlichkeit frühzeitig zu beteiligen.

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