Zweibrücker Kanada-Park Richtfest für Haus Kana mit Ruck-Rede

Zweibrücken · Die Pflegeeinrichtung des Diakonie-Zentrums im Kanada-Park wird Anfang 2021 eröffnet – und soll das ganze Quartier stärken.

 Thomas Leisinger (Bildhintergrund auf dem Gerüst) sagte den Richtspruch beim Richtfest am Dienstagmittag.

Thomas Leisinger (Bildhintergrund auf dem Gerüst) sagte den Richtspruch beim Richtfest am Dienstagmittag.

Foto: Volker Baumann

Corona habe vieles verlangsamt, meinte der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau), Jörg Eschmann, beim Richtfest der Altenpflegeeinrichtung Haus Kana in der früheren Canadasiedlung. „Nur nicht an der Baustelle.“ Und auch der Vorstand des Diakonie-Zentrums Pirmasens, Carsten Steuer, stellte fest, dass man „recht gut im Zeitplan“ liege. Zum Jahresende soll das fertige Gebäude dem Diakonie-Zentrum als Bauherrn übergeben werden. „Dann wollen wir die Einrichtung zügig im neuen Jahr eröffnen.“

Doch in der früheren militärischen Wohnsiedlung soll nicht nur eine Pflegeeinrichtung entstehen, wie DZ-Vorstand Norbert Becker betonte. „Unser Haus ist ein Schritt für die Quartierentwicklung.“ Dabei lieferten die Partner Gewobau mit dem „Wohnen plus“ und die Sparkasse Südwestpfalz mit dem „Servicewohnen“ weitere Bausteine.

Im Haus Kana entstehen 78 vollstationäre Pflegeplätze und zwölf Plätze für demenziell Erkrankte in der Tagespflege. Beim unmittelbar angrenzenden Wohnen plus 20 barrierefreie Wohneinheiten und beim Servicewohnen in zwei modernen Häusern 22 Wohnungen.

Becker setzte die drei Projekte in seinem Grußwort beim Richtfest in den größeren Zusammenhang des Projekts Soziale Stadt im Kanada-Park. In dem Quartier sollen sich die Menschen gegenseitig helfen. Dieses „bürgerschaftliche Engagement“ brauche seine Zeit – Monate oder Jahre. „Dazu brauchen die Partner – dazu zählen noch Stadt und Herzog-Wolfgang-Stiftung – Mut und Geduld.“ Anknüpfend an eine Rede des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog rief Becker den Vertretern der Partner zu: „Mit dem Zentrum soll ein Ruck für Engagement durch das Gebiet gehen.“

Dieses „größere Konzept“ hob auch die Leiterin Wohnen und Pflege des Diakonie-Zentrums, Silvia Bach, hervor. In dem Quartier wohnen Menschen, die Pflege benötigen, nahe bei Menschen, die noch keine Pflege benötigen nahe zusammen. „Da kann der eine dem anderen unterstützen.“ So werden den Bewohnern im Wohnen plus oder im Servicewohnen auch ambulante pflegerische Versorgung in den eigenen vier Wänden angeboten. Ziel sei es, den Bewohnern so lange wie möglich ihre Eigenständigkeit zu erhalten.

„Als wir von dem Konzept erfahren haben, waren wir begeistert und wollten mit dabei sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Peter Kuntz. Im Spätsommer 2021 sollen die Häuser für das Servicewohnen bezugsfertig sein. Beim Wohnen plus könnte im kommenden Jahr Richtfest gefeiert werden. Gewobau-Geschäftsführer Eschmann lud die Partner beim Projekt, Diakonie-Zentrum, Herzog-Wolfgang-Stiftung, Sparkasse und Stadt schon einmal vorsorglich zum Richtfest ein.

Dann hat sich das Gebiet weiter gewandelt. Schon seit dem Spatenstich vor einem Dreivierteljahr habe sich das Gebiet deutlich verändert, stellte Oberbürgermeister Marold Wosnitza erfreut fest. In dem Gebiet werde deutlich, wie man mit dem demographischen Wandel umgehen könne. Deshalb sei er seinem Vorgänger als Oberbürgermeister, Kurt Pirmann, dankbar, der eine „Vision“ hatte, ein solches Projekt anzugehen. Daran erinnerte auch DZ-Vorstand Steuer. Die Baukosten für die Pflegeeinrichtung Haus Kana bezifferte er auf rund zehn Millionen Euro, für das gesamte Projekt auf rund 18 Millionen Euro. Danach sagte Thomas Leisinger von der Dachdeckerei Rückert seinen traditionellen Richtspruch und das vom Gerüst geworfene Glas zersprang auch unter dem Richtkranz.

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