Rheinland-Pfalz stört sich nicht an Investitions-Plänen für Ensheim

Zweibrücken/Mainz. Auch nach der Ankündigung des saarländischen Wirtschafts-Staatssekretärs Jürgen Barke, am Flughafen Ensheim in ein Hotel und Parkhaus zu investieren und mit neuen Airlines zu verhandeln, äußert der Kooperationspartner Rheinland-Pfalz Verständnis

Zweibrücken/Mainz. Auch nach der Ankündigung des saarländischen Wirtschafts-Staatssekretärs Jürgen Barke, am Flughafen Ensheim in ein Hotel und Parkhaus zu investieren und mit neuen Airlines zu verhandeln, äußert der Kooperationspartner Rheinland-Pfalz Verständnis. Der Mainzer Infrastruktur-Staatssekretär Jürgen Häfner (beide SPD) beteuert auf Merkur-Anfrage, es sei auch für sein Land von Vorteil, wenn Ensheim gut aufgestellt sei: "Die geplanten Investitionen dienen [in Ensheim, d. Red] dazu, die Einnahmeseite zu stärken." Für Zweibrücken habe man "ähnliche Überlegungen angestellt; allerdings waren uns die bislang dazu vorgelegten Konzeptionen und Finanzierungskonzepte nicht belastbar genug". Häfner begrüßt auch die Ansiedlung von OLT in Ensheim: Sie bestätige die bisherige Entwicklung "an beiden Standorten, bei der in Zweibrücken der Fokus auf Pauschalurlaubsreisenden sowie auf Urlaubsreisenden im Niedrigpreissegment, in Saarbrücken auf Geschäftsreisenden sowie sonstigen Urlaubsreisenden liegt." Dass das Saarland auf Zeit spielt, wie die Flughafenfreunde Zweibrücken behaupten, oder das Land gar kein Interesse an einer Zusammenarbeit hat, verneint Häfner: "Ich habe ein Verständnis dafür, dass im Saarland eine hohe emotionale Verbindung mit dem Flughafen Saarbrücken besteht. Deshalb wird auch ein gemeinsamer Saar-Pfalz-Flughafen mit zwei Standorten angestrebt." 2007 sei die Situation eine andere gewesen: Unabhängig vom Verhandlungsergebnis habe das Saarland damals bis zu 50 Millionen Euro in die Verlängerung der Startbahn stecken wollen und eine auch jetzt geplante Teil-Privatisierungsoption kategorisch ausgeschlossen. "Es ist und war immer klar, dass eine Kooperation davon getragen werden muss, dass jeder Flugplatz seine komparativen Vorteile einbringt: Zweibrücken die lange Startbahn und Nachtflugmöglichkeiten, Saarbrücken die höherwertige Infrastruktur", betont Häfner. In beiden Punkten sei man sich einig. Auch Zweibrücken verhandle überdies mit Fluglinien, allerdings versuche man, kooperationsziel-konform Pauschalreiseangebote und Frachtbereich zu stärken, nicht etwa "Kurzstreckenflüge für ein preislich gehobenes Kundenklientel zu akquirieren". Dies sei Schwerpunkt von Ensheim.Warum muss jetzt ein neuer Geschäftsplan erstellt werden, obwohl die Fusions-Verhandlungen im Januar schon kurz vor dem Abschluss schienen? Häfner verweist darauf, das EU-Beihilfeverfahren sei erst Ende Februar eröffnet worden - dies verändere die Rahmenbedingungen. ek

Foto: pm

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