Renaturierung des Hornbachs Die Arbeiten für eine künftige Auenlandschaft gehen weiter

Zweibrücken · Renaturierung des Hornbachs: Hauptausschuss macht einstimmig Weg frei für zweiten Bauabschnitt. Ein Problem sind illegale Bauten an Schrebergärten.

 Schon jetzt können Passanten, die bei Rimschweiler von der Birkhausen-Brücke einen Blick auf den Hornbach werfen, erahnen, wie verwunschen sich die Auenlandschaft hier in einigen Jahrzehnten präsentieren wird. Der Hornbach darf sich bereits jetzt wieder „krümmen“ und muss nicht schnurstracks geradeaus fließen wie früher.

Schon jetzt können Passanten, die bei Rimschweiler von der Birkhausen-Brücke einen Blick auf den Hornbach werfen, erahnen, wie verwunschen sich die Auenlandschaft hier in einigen Jahrzehnten präsentieren wird. Der Hornbach darf sich bereits jetzt wieder „krümmen“ und muss nicht schnurstracks geradeaus fließen wie früher.

Foto: Norbert Schwarz

In einigen Jahrzehnten könnte der Hornbach zwischen Althornbach und Zweibrücken stellenweise die Anmutung einer verwunschenen Auenlandschaft haben. Eine Vision, die es in verschiedenen Bauabschnitten zu entwickeln gilt.

In der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses im Ratssaal hatte das Gremium über den Bauabschnitt zwei des Großprojekts zu befinden. Dieser Bauabschnitt betrifft einen rund 600 Meter langen Part des Hornbachs vom Gelände des Obst- und Gartenbauvereins Rimschweiler bis zur Brücke Birkhausen.

In den Sitzungsunterlagen wurden noch einmal beschrieben, worin die Hintergründe des Projekts wurzeln. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die nationale Wassergesetzgebung forderten die Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung „des guten ökologischen Zustands bei Oberflächengewässern“, heißt es.

„Es wurden Maßnahmenprogramme erstellt und für verbindlich erklärt. Umsetzungsungspflichtig sind die Gewässerunterhaltungs- und ausbaupflichtigen Gebietskörperschaften, im Stadtgebiet Zweibrücken ist dies für sämtliche Gewässer die Stadt, die Koordinierung erfolgt seitens des UBZ“.

Die Herausforderung sei, dass der Hornbach in den 30er Jahren zwischen Althornbach und Zweibrücken zur landwirtschaftlichen Landgewinnung begradigt und ausgebaut wurde. Aufgrund massiver Einschnitte des Menschen sei der Hornbach in seinem etwa drei Kilometer langen Abschnitt auf dem Gebiet der Stadt Zweibrücken „naturfern und anthropogen überprägt“. Diese Wunden, die man der Natur dort zugefügt habe, gelte es nun zu heilen.

Bis zum Jahr 2026 soll der Hornbach in insgesamt vier Bauabschnitten renaturiert werden. Problem beim nun anstehenden Bauabschnitt zwei: In diesem Bereich haben sich einige Bürger Schrebergärten gebaut. Und an diese Schrebergärten zum Teil auch noch Anbauten gesetzt und Pflanzungen vorgenommen.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) und Nicole Hartfelder (stellvertretende Vorstandsvorsitzende des UBZ) machten beide in der Sitzung deutlich, dass diese Anbauten illegal seien. Das könne künftig so nicht bleiben. Auch wisse man, dass die Hobbygärtner Wasser aus dem Hornbach entnähmen. Wosnitza sagte, solche illegale Bauten an Gewässern seien beim vergangenen Starkregen-Ereignis in Zweibrücken und Region ein kritischer Punkt gewesen und hätten etwa in Oberauerbach Überflutungen forciert.

Die Grundstücke gehörten der Herzog-Wolfgang-Stiftung, diese sei gebeten worden, mit den Schrebergärtnern entsprechend in Kontakt zu treten, damit ein Rückbau erfolge.

Für den Bauabschnitt zwei, der im Zeitraum Juli 2023 bis Februar 2024 ausgeführt werde, sei vorgesehen, die Planungsleistungen an das Ingenieurbüro Durawa aus Kröppen zu vergeben; Höhe: 93 939,95 Euro. Der Hauptausschuss gab einstimmig grünes Licht.  

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