Reichlings "Rattenproblem" im Rathaus

Zweibrücken. "Das war kein Maulwurf, das war eine Ratte!" Harte Worte findet Oberbürgermeister Helmut Reichling über den Rathaus-Mitarbeiter, der vergangene Woche eine interne Mail mit einem Sparaufruf der Kämmerei an Dritte weitergeleitet hatte (wir berichteten). Reichling: "Wenn nicht gerade OB-Wahlkampf wäre, wäre das überhaupt kein Thema gewesen

Zweibrücken. "Das war kein Maulwurf, das war eine Ratte!" Harte Worte findet Oberbürgermeister Helmut Reichling über den Rathaus-Mitarbeiter, der vergangene Woche eine interne Mail mit einem Sparaufruf der Kämmerei an Dritte weitergeleitet hatte (wir berichteten). Reichling: "Wenn nicht gerade OB-Wahlkampf wäre, wäre das überhaupt kein Thema gewesen." So habe sich der Maulwurf, dessen Identität er nicht kenne und auch gar nicht kennen wolle, offenbar bei einem von Reichlings Mitbewerbern zu profilieren versucht, indem er fälschlicherweise Ängste schürte, die Stadt könne noch binnen Jahresfrist insolvent sein. Bei einem Pressegespräch gestern war der stellvertretende Kämmerei-Chef Bruno Maier, der Verschicker der Mail, darauf bedacht, sein Motiv klarzustellen. Maier: "Es war ungünstig kommuniziert, ich wollte nur wachrütteln. Wenn man Rechnungen zahlt, ist das nur ein Vorgang. Rechnungen einzutreiben ist mit mehr Nachfragen und Aufwand verbunden. Deshalb wollte ich im Haus dafür sensibilisieren, auch diese Seite des Tagesgeschäfts in Angriff zu nehmen." Denn je schneller Geld von außen bezahlt wird, desto flüssiger ist die Stadt. Ein siebenstelliger Betrag könne so schneller flüssig werden, erläuterte Reichling. Das sei insbesondere deshalb wichtig, weil die Stadt mit Leistungen, die das Land erst im Nachhinein nach Vorlage eines Zahlungsbeleges bezuschusse, in Vorlage treten müsse. Rückendeckung für sein Vorgehen gab ihm auch Stadtkämmerer Fritz Wagner. 1,9 Millionen Euro an Festgeld habe die Stadt derzeit angelegt, ergänzte Reichling.Auch die Mitglieder der Haushaltskommission hätten Maiers Mail in ihrer Sitzung am Freitag diskutiert (wir berichteten) und als "Hinweis, nicht als Alarmzeichen" (Reichling) verstanden. ek

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