Reichling will als "Dunkler Ritter" über die Stadt wachen

Zweibrücken. So schnell wurden die Verteidiger des Zweibrücker Rathauses wohl noch nie überrannt. Innerhalb weniger Sekunden brachten die Narren das Verwaltungsgebäude in ihren Besitz. Zuvor schossen sie es mit Krachern und Raketen sturmreif

 Der OB schwenkt die Weiße Fahne - oder, nach seiner eigenen Lesart, die Zweibrücker Kriegsflagge. Foto: Jörg Jacobi

Der OB schwenkt die Weiße Fahne - oder, nach seiner eigenen Lesart, die Zweibrücker Kriegsflagge. Foto: Jörg Jacobi

Zweibrücken. So schnell wurden die Verteidiger des Zweibrücker Rathauses wohl noch nie überrannt. Innerhalb weniger Sekunden brachten die Narren das Verwaltungsgebäude in ihren Besitz. Zuvor schossen sie es mit Krachern und Raketen sturmreif. Oberbürgermeister Helmut Reichling schob scherzhaft die Schuld für die schnelle Niederlage auf die neue Kriegsfahne der Stadt - eine weiße Rose auf weißem Grund, die von den Angreifern wohl missverstanden worden sei. Reichlings letzter Empfang für die Freunde der Fastnacht in der Stadt fand im Ratssaal statt.

Zweibrücken im Aufwind

In seiner humoristischen Ansprache sah der scheidende Verwaltungschef Zweibrücken im Aufwind, wie er anhand von Fotomontagen dokumentierte. Zu sehen waren unter anderem imposante Wolkenkratzer hinter den Style Outlets. Ratssitzungen würden künftig im Rosengarten stattfinden. Auch die Geschichte werde in Zweibrücken weiterhin ihren Platz haben. Gemälde von Fritz dem Roten, König Kurt, Franz dem Schwarzen oder Baron Kurt von Mittelbach, deren Gesichter er in Fotos bestehender Kunstwerke retuschiert hatte. Irrtümlicherweise ist ihm Walter Rimbrecht als Dracula darunter geraten, was Reichling zutiefst bedauerte: "Der gehört zu einem anderen Vortrag." Stattdessen präsentierte er sofort den Prinzen Walter. Mit Wehmut nahm Reichling dann Abschied. Er versprach aber in Anspielung an Batman, bekannt auch als "Dunkler Ritter" (Dark Knight): "Auch wenn im Mai meine Amtszeit endet, werde ich als Dark Knight über der Stadt wachen." Nach der obligatorischen Schlüsselübergabe an die Narren wurde der Oberbürgermeister von diesen mit reichlich Wein beschenkt. "Wir haben eine Spendenaktion durchgeführt, damit sie die Stadt auch weiterhin im rosaroten Licht sehen", sagte Bodo Heintz, Sitzungspräsident des KVZ, der gemeinsam mit der HFZ, der CGH und der FZG Wolfsloch nun das Zepter im Rathaus in der Hand hat. Auch ein fünfter Verein - die Freunde der Zweibrücker Fastnacht haben sich diesmal am Rathaussturm beteiligt. nob

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