Reichling fürchtet Konkurrenz durch Zweibrücker Westerwelle

Zweibrücken. "Nur Narretei ist krisenfrei" lautet das diesjährige Motto des Karnevalvereins Zweibrücken. Einer der Höhepunkte der Prunksitzung am Samstagabend in der Festhalle war denn auch der Auftritt von Wolfgang Ohler, der als "Opfer der Bankenkrise" um Mitleid flehte

 Bei der Aufstellung standen die Garden noch still - dann fegten sie wie ein Wirbelwind über die Bühne der Festhalle. Fotos: Jörg Jacobi

Bei der Aufstellung standen die Garden noch still - dann fegten sie wie ein Wirbelwind über die Bühne der Festhalle. Fotos: Jörg Jacobi

Zweibrücken. "Nur Narretei ist krisenfrei" lautet das diesjährige Motto des Karnevalvereins Zweibrücken. Einer der Höhepunkte der Prunksitzung am Samstagabend in der Festhalle war denn auch der Auftritt von Wolfgang Ohler, der als "Opfer der Bankenkrise" um Mitleid flehte. Er sei auf seinen Finanzberater hereingefallen, der ihm Gewinne aus Kuhfladen in Höhe von über 40 Prozent versprochen habe. Die Narren spendeten Ohler nicht nur tosenden Beifall, sondern riefen "Oh du armer Mann, willschde e paar Euro hann?" und warfen ihm Geldstücke auf die Bühne. Ohlers Büttenrede war auch mit zahlreichen Anspielungen auf das lokalpolitische Geschehen gespickt. Vor allem Oberbürgermeister Helmut Reichling bekam sein Fett weg, der noch ärmer dran sei, wenn er "in Zweibrücken throne und in Enedd wohne". Mit großer Spannung wurde der Auftritt des KVZ-Ehrenpräsidenten Karl Meyer erwartet, der als "Luiche" den Stadtoberen so richtig die Leviten las. Er erinnerte, dass wegen der Feierlichkeiten zum 600. Geburtstag des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken sein Wiegenfest total in Vergessenheit gerate: In diesem Jahr wäre der Dienstmann 150 Jahre alt geworden. Luiche befürchtet, dass außer "e paar Hunde me und e paar Vollgesoffkis, die an seinem Denkmal auf dem Alexanderplatz ihre Bierkisten abstellen" nichts an das Jubiläum erinnern. Ganz anders in Sachen Herzogtum. Dieses stelle der Zweibrücker Pseudo-Außenminister und Westerwelle-Verschnitt Werner Euskirchen ins rechte Licht, was inzwischen dem Oberbürgermeister missfalle. Reichling befürchte, dass durch diese Konkurrenz sein Image leide. "Jetzt spielt Euskirchen auch noch selber Gaul und sucht nach Helfern, die er vor seinen Karren spannen kann", so das "Luiche". Der OB befinde sich in Sachen Wohnsitz in bester Tradition. So habe Herzog Karl II August auch in Homburg residiert und in Zweibrücken regiert. "Am Schluss war alles futsch", erinnert das Zweibrücker Original an das Ende der Geschichte.Den Startschuss für die fünfstündige furiose Prunksitzung hatten die Kleinsten geliefert - die KVZ-Tanzzwerge eroberten mit ihrem Auftritt die Herzen der Zuschauer. Regina Dahl und Frank Jakobi sorgten mit pointierten Witzen für viel Gelächter. Eigentlich wollten sie sich als Gäste vergnügen - doch "verirrten" sie sich auf die Bühne und unterhielten die Fastnachter mit einem lustigen Zwiegespräch.Neben den Auftritten der Büttenredner, darunter viele alte Bekannte wie Bebett und Magret oder der Versaute und der Verbaute, gab es auch tosenden Applaus für die Garden. Wie ein Wirbelwind fegten sie über die Bühne, ebenso das Damenballett. Dieses erfreute mit einem Schnelldurchlauf der Fastnacht.Für Lachsalven sorgten auch das KVZ-Männerballett und Heike Hofer, die als freche Putzfrau manchem die Meinung geigte. "Oh du armer Mann, willschde e paar Euro hann?"Die Narren im Saal zu Wolfgang Ohler

 Verirrten sich (angeblich . . .) auf die Bühne und lieferten sich dort ein lustiges Zwiegespräch: Frank Jakobi und Regina Dahl als "Ehepaar".

Verirrten sich (angeblich . . .) auf die Bühne und lieferten sich dort ein lustiges Zwiegespräch: Frank Jakobi und Regina Dahl als "Ehepaar".

Auf einen BlickTeilnehmer: KVZ-Tanzzwerge, Regina Dahl und Frank Jakobi (Ehepaar), Jugendgarde KVZ, Reiner Kloss (Opa), Juniorengarde KVZ, Karl Meyer (Luiche), Lothar Freyler (Stimmungssänger), Chiara Tietze und Sven Wilhelm (Tanzpaar), Michael Kölsch und Lothar Pirrong (Ottel und Dottel), Wolfgang Ohler (Opfer der Bankenkrise), KVZ-Garde, KVZ-Spatzen, Ruth Vollmar und Marianne Stork (Babett und Magret), Jürgen Bär (Jürgen und Opa), Damenballett, Heike Hofer (Putzfrau) Männerballett, Peter Steinfeld und Georg Buchheit (Versaute und Verbaute) und Bodo Heintz als Sitzungspräsident. nob

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