„Regt euch nicht auf über das bisschen Wärme“

Zweibrücken · Professor Horst-Joachim Lüdecke ist Skeptiker, was den Klimawandel betrifft. Er referierte über seine Ansichten an der Hochschule.

 Wenn es nach dem dem Referenten geht, sollten wir die Erderwärmung genießen. Foto: Franziska Kraufmann/dpa

Wenn es nach dem dem Referenten geht, sollten wir die Erderwärmung genießen. Foto: Franziska Kraufmann/dpa

Foto: Franziska Kraufmann/dpa

Prof. Horst-Joachim Lüdecke aus Heidelberg war jetzt zum vierten Mal als Gast des Naturwissenschaftlichen Vereins zu einem Vortrag im Audimax auf dem Kreuzberg. Ihn zeichnet im Bezug auf die von der Politik und von vielen Wissenschaftlern diskutierte Erderwärmung durch den Kohlendioxid (CO{-2})-Anstieg eine kühne Argumentation aus: Er und andere Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Erderwärmung in keinem Zusammenhang mit dem CO{-2}-Anstieg steht und er will es anhand von Grafiken, Messergebnissen und logischen Schlussfolgerungen beweisen. Er beherrscht sein Thema souverän.

Da stehen nun also zwei gefestigte Theorien gegeneinander. Geradezu absurd erscheinen zahllose Klimamodelle in einer seiner Grafiken: Ein wirres Knäul von Linien, die alle meilenweit neben der Entwicklung des Klimas in den vergangenen Jahrzehnten verlaufen. "Was gibt es denn da noch zu diskutieren?", fragt Lüdecke sich und das Auditorium. Er sieht sich bestätigt durch die Klimaentwicklung in den Jahrmillionen.

"Es scheint auf den ersten Blick ganz und gar nicht einleuchtend, dass wir uns gerade am Beginn einer Eiszeit befinden, aufgeschoben durch eine leichte Erderwärmung", sagt er. "Es ist aber so, wie Sie gesehen haben! Regt euch nicht auf über das bisschen Wärme von heute, freut euch darüber und genießt es". In etwa 100 Jahren sei sowieso alle menschgemachte CO{-2}-Produktion am Ende, denn dann seien die fossilen Brennstoff verbraucht und durch den leichten CO{-2}-Anstieg werde die Welt grüner, denn der rege das Wachstum in der Natur an. Er verweist in diesem Zusammenhang auf Tomaten, die mit CO{-2} begast würden, um bessere Umweltbedingungen zu schaffen. "Aber davon berichtet ja niemand". Ein Zuhörer versucht dieser These zu widersprechen, findet aber insgesamt keine Gnade bei Lüdecke. Lüdecke schlägt sogar eine schärfere Gangart ein und behauptet: "Politiker, die übers Klima diskutieren, gleichen Gänsen, die über Gänsebratenrezepten brüten." Heiterkeit ringsum, wie zu erwarten war. Ein Zuhörer bringt zum Ende ein hübsches Bonmot: "Man kann, gerade jetzt im Jubiläumsjahr der Reformation sehr einleuchtend, die CO{-2}-Kontingente mit dem früheren Ablasshandel vergleichen."

 Professor Horst-Joachim Lüdecke hält den Klimawandel für eine gute Sache. Foto: Margarete Lehmann

Professor Horst-Joachim Lüdecke hält den Klimawandel für eine gute Sache. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Insgesamt also ein lebendiger Vortragsabend. Jeder kann jetzt die Kühe ruhig wiederkäuen lassen (Lüdecke hält die These, Kühe seien an der CO{-2}-Erhöhung maßgeblich beteiligt, für geradezu lächerlich) oder sie zum Teufel wünschen, ganz nach Belieben oder Überzeugung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort