Lockdown in Zweibrücken Schulen zu, Verwaltung nur ein bisschen

Zweibrücken · Die Stadt hat am Dienstag einen Überblick gegeben, welche Auswirkungen der Lockdown auf kommunale Einrichtungen hat.

 Ab Mittwoch bleiben die Klassenzimmer leer.

Ab Mittwoch bleiben die Klassenzimmer leer.

Foto: dpa/Sina Schuldt

„Mein Gott, schon die 14. Corona-Verordnung…“ Marold Wosnitza kann es zu Beginn seiner Zusammenfassung der aktuellen Corona-Lage in Zweibrücken gar nicht so recht glauben beim Blick in seine Notizen. Aber es stimmt wohl. Seit März hat sich einiges angesammelt. An Papier, Erfahrungen, Auseinandersetzungen. Der am Mittwoch beginnende harte Lockdown ist immerhin erst der zweite seiner Art. Und er hat, anders als der erste, ein wenig Hoffnung im Gepäck. Ebenso wie der Oberbürgermeister beim Termin im City-Outlet alias Impfzentrum: „Wir bewegen uns auf  ein Ende der Pandemie zu.“

Weil die ersten Impfungen in Aussicht sind: Ab 28. Dezember sollen die ersten mobilen Teams sich auf den Weg in die Seniorenheime in und um Zweibrücken machen, am 4. Januar beginnen die Impfungen im City-Outlet. Wenn denn der Impfstoff zugelassen und ausgeliefert ist. Denn technisch könnte Zweibrücken wie jedes andere der insgesamt 31 Impfzentren in Rheinland-Pfalz bereits jetzt den Betrieb aufnehmen. Fertig ist eine Impfstraße, eine zweite wird aktuell vorbereitet.

Aber erst einmal ist Lockdown angesagt. Im Handel, in Schulen und Kitas. In der Verwaltung nicht so richtig. „Die Verwaltung bleibt voll im Einsatz“, betont Wosnitza. „Wir werden aber die Türen schließen.“ Heißt: Eintritt nur noch mit Termin.

Die Krippen und Kindergärten bleiben „für dringenden Bedarf“ geöffnet, sagt Jörg Klein vom Jugendamt. Nachweisen muss man diesen Bedarf nicht, aber „wer es einrichten kann“, möge doch bitte seine Kinder zu Hause betreuen. Definitiv zu ist ab Mittwoch das Juz in der Maxstraße.

In den Schulen der Rosenstadt ist ab Mittwoch die Präsenzpflicht aufgehoben. Das bedeutet: Die Weihnachtsferien fangen de facto schon früher an. Wer nicht kommen will, kann daheim bleiben, er muss sich für die übrigen Tage dieser Woche auch nicht mit Fernunterricht herumplagen. Damit geht es erst im neuen Jahr los, genau gesagt am 4. Januar, erläutert die Beigeordnete Christina Rauch. Mindestens bis 15. Januar – wahrscheinlich noch länger.

Damit alle Schüler dann die technischen Voraussetzungen haben, dem Fernunterricht zu folgen, werden ab 28. Dezember die Tablets an Schüler verteilt, die bei ihrer Schule einen entsprechenden Bedarf gemeldet haben. Die Geräte sind laut Rauch sofort einsatzbereit. Für Kinder, die aus irgendwelchen Gründen nicht zu Hause bleiben können, wird es eine Notbetreuung in Kleingruppen von maximal 15 Kindern geben. Die Schüler werden dort nicht klassenweise betreut, sondern sollen mit ihren Tablets in der Schule dem Fernunterricht ihrer Klasse folgen. Sie könne sich aber vorstellen, sagt Rauch, dass die Aufsicht führenden Pädagogen bei Bedarf auch „fördernd tätig“ sind, den Kindern also bei Problemen mit der Schularbeit helfen.

Treffen wird der Lockdown auch weitere kulturelle Einrichtungen in der Stadt. Zum Beispiel hatten Jugend- und Stadtbücherei am Dienstag ihren letzten Ausleihtag in diesem Jahr: Die Folge: Schlangen im Foyer – ein Bild mit Seltenheitswert. Frühestens am 12. Januar wird man wieder leibhaftig in den Beständen stöbern können. Alternativ will man den Zweibrückern die Onleihe, also das Ausleihen elektronischer Bücher übers Internet, schmackhaft machen, sagt Christina Rauch.

Nur Online wird es zunächst auch in der Musikschule und der VHS weitergehen – soweit möglich. Der Präsenzunterricht dort ist jedenfalls, wie auch in der Jugenkunstschule, vorerst ausgesetzt

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