Regelmäßige Chefarzt-Präsenz in Zweibrücken nicht klar definiert

Zweibrücken · Das LVIM (Landesverein Innere Mission) hat zwar mit der Homburger Uniklinik eine Kooperationsvereinbarung zur Führung der Inneren Medizin am Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken unterzeichnet (wir berichteten ausführlich).

Zu den Details gibt es aber noch offene Fragen. Ab 1. Januar soll es am "Evangelischen" nicht mehr zwei eigene Chefärzte geben - sondern zwei Oberärzte des Uniklinikums als "Ärztliche Leiter", die "vollumfänglich" in Zweibrücken sind, als neue Chefärzte sollen die Professoren Dr. Michael Böhm und Dr. Frank Lammert "regelmäßig" in Zweibrücken sein, aber ihre Aufgaben in Homburg behalten. Was heißt "regelmäßig"? Sind Mindest-Präsenzzeiten in Zweibrücken vereinbart, zum Beispiel ein Tag pro Woche? LVIM-Specherin Susanne Liebold schreibt auf diese Merkur-Anfrage: "Regelmäßig geplant sind u. a. Chefarzt-Visiten und Privatambulanz-Termine, aber auch - was in der modernen Medizin einen wesentlichen qualitativen Benefit für betroffene Patienten bedeutet - bei Bedarf gemeinsame fachliche Abstimmungen und Beratungen im neuen Ärzteteam zum besten patientenbezogenen Behandlungskonzept. Indem die Leitenden Ärzte, die selbst anerkannte Top-Mediziner mit großer klinischer Erfahrung sind, zudem vollumfänglich in Zweibrücken tätig sein werden, bedeutet das quantitativ, aber erst recht qualitativ eine deutliche Verstärkung des bisherigen Angebots." Auf Nachhaken zur vereinbarten Präsenzzeit in Zweibrücken sagt Liebold: "Es ist spekulativ, wie sich das entwickelt. Die Zeit wird sicher variieren und richtet sich nach den Patienten. Wenn ein Fall die Anwesenheit der Chefärzte erfordert, kommen die - das ist für Ärzte wichtiger als der Dienstschluss."

Haben die beiden neuen Chefärzte überhaupt genug Zeit, neben Patientenbehandlung sowie Lehre und Forschung in Homburg eine zweite (oder bei Dr. Lammert, der auch Chefarzt am Neunkircher Fliedner-Krankenhaus) sogar dritte Chefarzt-Funktion zu übernehmen? Die Uniklinik verwies auf diese Frage auf die Pressekonferenz am 21. Januar mit dem "Evangelischen".

Das Mainzer Gesundheitsministerium antwortete am Dienstag auf die Merkur-Anfrage, ob alle Bedenken (wir berichteten) gegen die neue Chefärzte-Lösung ausgeräumt seien, die Gespräche mit dem Evangelischen Krankenhaus dazu dauerten noch an.

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