Referenten locken über 100 Zuhörer an

Zweibrücken · 11. Zweibrücker Sport- und Fitnesstag weckt großes Interesse. Viele Informationen zu Nutzen und Gefahren des Leistungssports.

 Zum Abschluss verteilte Referent Matthias Stopp (weißes Hemd) isotonisches Klosterbier der Mallersdorfer Schwestern. Das Foto zeigt Referenten, Sportler und Trainer (von links): Pamela Prempeh, Daniel Kaptain, Matthias Stopp, Speerwerfer und Juniorenweltmeister 2010 Till Wöschler (mit Klosterbier), Thomas Immand (NLZ Elversberg), Jonathan Orschied (NLZ 1. FCK) und Bernhard Brenner (LAZ Zweibrücken). Foto: volker baumann

Zum Abschluss verteilte Referent Matthias Stopp (weißes Hemd) isotonisches Klosterbier der Mallersdorfer Schwestern. Das Foto zeigt Referenten, Sportler und Trainer (von links): Pamela Prempeh, Daniel Kaptain, Matthias Stopp, Speerwerfer und Juniorenweltmeister 2010 Till Wöschler (mit Klosterbier), Thomas Immand (NLZ Elversberg), Jonathan Orschied (NLZ 1. FCK) und Bernhard Brenner (LAZ Zweibrücken). Foto: volker baumann

Foto: volker baumann

Das Tagescafé im Nardini-Klinikum konnte der Besucherzahl des 11. Zweibrücker Sport- und Fitnesstages nicht gerecht werden, weshalb der Tagungsraum im Erdgeschoß den über 100 sportambitionierten Besuchern zur Verfügung stand. Auch der Flur musste letztendlich noch als Zuschauerraum fungieren. Im Eingangsbereich machten Vereine und Sportfirmen mit ihren Angeboten auf sich aufmerksam und fanden ebenfalls viele interessierte Gesprächspartner.

Das Thema war diesmal weniger auf die nicht geringer ambitionierten Freizeitsportler, als auf die Leistungssportler im Erwachsenen und Kindesalter ausgelegt. Dazu hatte Initiator und Moderator, Chefarzt Matthias Stopp, hochkarätige Referenten mit ins Boot bekommen. Daniel Kaptain, Professor für Trainings- und Bewegungswissenschaften und Pamela Prempeh, wissenschaftliche Mitarbeiterin, beide an der deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement Saarbrücken, beleuchteten das Spektrum Leistungssport vor kundigem Publikum mit Sportlern und Trainern, neben dem LAZ Zweibrücken, das bekanntlich als Bundesleistungszentrum des Deutschen Leichtathletikverbandes dient, auch aus benachbarten Nachwuchsleistungszentren (NLZ). Schon an der Definition des Wortes "Leistungssport", das intensive Ausüben eines Sports, mit dem Ziel im Wettkampf eine hohe Leistung zu erreichen, erkenne man, dass er sich vom Breitensport, insbesondere durch viel höheren Zeitaufwand und vor allem die Fokussierung auf den sportlichen Erfolg, unterscheide. Neben Einfluss nehmenden motorischen Fähigkeiten, wie Schnelligkeit, Kraft, Koordination, Ausdauer und Beweglichkeit, seien viele Komponenten und Bedingungen im Zusammenwirken notwendig, um die angestrebte sportliche Leistungsfähigkeit, aber auch die entsprechende Belastbarkeit, zu erreichen, so Professor Kaptain. Der Jahresplan Triathlon Olympia 2012 als Beispiel des enormen Trainings- und Zeitaufwandes mit durchschnittlich bis zu 20 Trainingseinheiten pro Woche: Als Jahresleistung ergeben sich damit 1230 Kilometer Schwimmen, 427 Stunden Radfahren, 250 Stunden Laufen und 45 Einheiten Krafttraining - bedeutet pro Woche 25 bis 30 Kilometer Schwimmen, 300 bis 400 Kilometer Radfahren und 110 bis 130 Kilometer Laufen. Dem gegenüber steht das Pensum, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Dosis zum Erhalt der minimalen also Mindestleistungsfähigkeit des Körpers ansehe: Mindestens 150 Minuten aerobe Bewegung mit etwa 60 Prozent der maximalen Herzfrequenz, mindestens 75 Minuten intensive Ausdauerbelastung mit 75 bis 85 Prozent und zweimal wöchentlich Krafttraining. Nur fünfzehn Prozent der deutschen Bevölkerung würden dieser Minimalanforderung an den Körper gerecht, erläutert Daniel Kaptain und ruft, zumindest bei den anwesenden Nichtsportlern, Staunen und Nachdenken hervor. Selbstverständlich sei nicht nur das Training selbst, sondern auch die optimale Regeneration, einschließlich gesundem Schlaf, wichtiger Faktor im Leistungssportprogramm. Dies alles auch bereits im Kindesalter zu bewerkstelligen, sei ein Prozess, der viel Einfühlungsvermögen von außen erfordere, macht Pamela Prempeh deutlich. Kinder seien ja keine Miniaturausgabe von Erwachsenen.

In Sportarten, wie Turnen, Eiskunstlauf, rhythmische Sportgymnastik und Schwimmen könne man bereits ab dem sechsten Lebensjahr einsteigen, wobei die meisten übrigen Sportarten nicht vor dem zwölften Lebensjahr angegangen werden sollten. Ausdauer sei erst nach der Pubertät effektiv und hochleistungssportlich vertretbar zu trainieren.

Zum Abschluss verteilte Matthias Stopp noch etwas optimal Isotonisches: Selbstgebrautes Klosterbier der Mallersdorfer Schwestern.

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