Landtagswahl 2021 Rebecca Wendel stellt sich Herausforderung

Zweibrücken · Angehende Lehrerin möchte für die SPD in den Mainzer Landtag. Der Ortsverein Zweibrücken schlägt die 28-Jährige vor.

 Rebecca Wendel

Rebecca Wendel

Foto: privat

Im November beendet Rebecca Wendel ihren Vorbereitungsdienst als Lehrerin an der IGS Contwig. Vier Monate später möchte die 28-Jährige für die SPD in den Mainzer Landtag. „Ich bin gerne Lehrerin. Aber Politik wurde zu meinem Hobby, zu meiner Leidenschaft“, erzählt die Niederauerbacherin bei einem Pressegespräch. Den Segen des SPD-Ortsvereins Zweibrücken hat sie. Der hat am Samstag beschlossen, Wendel bei der Wahlkreiskonferenz nach den Sommerferien als Direktkandidatin vorzuschlagen.

Mit Rebecca Wendel bekäme der größere Wahlkreis eine „vernehmbare sozialdemokratische Stimme“, sind sich der Ortsvereinsvorsitzende Thorsten Gries und der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Stéphane Moulin einig. Neben der Stadt Zweibrücken umfasst der Wahlkreis die Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land, Thaleischweiler-Wallhalben und Waldfischbach-Burgalben.

Nach dem Lehramtsstudium für Französisch und Ethik unterrichtet Wendel an der IGS in Contwig. Schon mit 16 Jahren habe sie sich bei den Jusos politisch engagiert. Seit dem vergangenen Jahr ist sie Co-Vorsitzende im Juso-Stadtverband. Noch mehr geprägt habe sie der Oberbürgermeister-Wahlkampf im Jahr 2018. Da war sie verantwortlich im Organisationsteam von Marold Wosnitza. „Da habe ich hinter die Kulissen geschaut und viel über die Stadtpolitik gelernt“, sagt sie.

Dabei habe sie auch ihre „Leidenschaft“ für Politik entdeckt und sie wisse „was auf sie zukommt. Mir ist bewusst, dass es eine Herausforderung ist. Ich werde mit Respekt und Engagement die Aufgabe angehen“, kündigt sie selbstbewusst an. Nach dem ersten Zeitungsartikel am Donnerstag mit der Nachricht, dass sie antreten werde, habe sie sehr viele positive Rückmeldungen vor allem von jungen Leuten erhalten.

Schule und Bildung und dabei Digitalisierung nennt die inzwischen am Fasanerieberg wohnende Wendel als ihre Themen. Als junge Frau seien ihr aber auch die Gleichstellung der Frau und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig. Neben ihrem politischen Engagement in der SPD ist sie im Bündnis buntes Zweibrücken, in der Tafel und der Städtepartnerschaft zu Boulogne engagiert. Diese Partnerschaft zu Frankreich sei in der Grenzregion besonders wichtig, betont Wendel. Mit dem Engagement möchte sie „den Europagegnern aktiv entgegentreten“.  Mit ihrer Schwester Theresa hat sie ein Austauschprogramm der Berufsschule Zweibrücken mit Boulogne initiiert.

Aus den anderen Gemeindeverbänden ist dem Vorsitzenden des Unterbezirks Pirmasens-Zweibrücken bisher keine weitere Bewerbung bekannt. Vielmehr habe er bisher „positive Rückmeldungen“ aus den Ortsvereinen über die vom Zweibrücker Ortsverein vorgeschlagene Kandidatin erhalten. Sie werde sich nach Wunsch in weiteren Ortsvereinen vorstellen, kündigt Wendel an. Zwei, drei Ortsvereine hätten das Angebot bereits genutzt.

„Wir wollten mit der Aufstellung bereits weiter sein“, sagt Gries. Aber wegen der Corona-Pandemie habe es sich verzögert. Als größter Ortsverein im Wahlkreis wollte sich der Zweibrücker früh zu Wort melden. Mit der „überzeugenden Kandidatin“ könne der Ortsverein „selbstbewusst“ in die Wahlkreiskonferenz und dann auch in die Versammlung, bei der die Landeslisten aufgestellt wird, gehen. Wobei eine SPD-Kandidatin „immer den Anspruch haben muss, den Wahlkreis zu gewinnen“, merkt Moulin an. Mit einem Nicken stimmt die Kandidatin der Aussage zu.

„Mit der Aufstellung von Rebecca Wendel setzt die SPD in Zweibrücken den Weg, junge Menschen einzubinden, konsequent fort“, lobt Wissenschaftsminister Konrad Wolf aus Zweibrücken die Entscheidung. Zudem sei sie ein Zeichen der Gleichberechtigung. Auch nach seiner Meinung benötigen Zweibrücken und die Region eine starke Stimme im Parlament. Dabei denkt er an die Altschuldenproblematik. Hier habe Bundesfinanzminister Olaf Scholz einen Vorschlag im Sinne der Kommunen gemacht. Von Unionspolitikern  sei der Vorschlag abgelehnt worden. „Und der CDU-Landtagsabgeordnete hat geschwiegen.“

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