Weihnachtsaktion der Zweibrücker Tafel Riesenresonanz auf Tafel-Weihnachtsaktion

Zweibrücken · Vier Autos voller Geschenke verteilten die Schwestern Rebecca und Theresa Wendel bei der letzten Ausgabe der Zweibrücker Tafel in diesem Jahr. Menschen aus der weiten Region hatten gespendet, vom Kind bis zu Senioren.

 Momen Nazir bedankt sich bei Theresa und Rebecca Wendel für das Weihnachtsgeschenk (v.r.).

Momen Nazir bedankt sich bei Theresa und Rebecca Wendel für das Weihnachtsgeschenk (v.r.).

Foto: Cordula von Waldow

Weit bis auf die Canadastraße stehen von zwei Seiten Menschenschlangen und warten, bis sie an der Reihe sind. Es war der letzte Tag für die kommenden drei Wochen, an dem man sich Lebensmittel bei der Zweibrücker Tafel abholen durfte. Armut gibt es nicht nur in fernen Ländern, Armut gibt es direkt vor unserer Haustür.

Das wissen auch Rebecca und Theresa Wendel. Schon seit die Zweibrücker Tafel nach dem ersten Lockdown wieder geöffnet hat, helfen die beiden Schwestern dort bei der Organisation: Zugänge ordnen, auf die Einhaltung der aktuellen Corona-Vorschriften wie Abstand halten und das Tragen von Alltagsmasken achten, die eine oder andere Hilfestellung geben. Das ging ihnen ans Herz und führte zu der Idee einer Weihnachts-Geschenkaktion für die Zweibrücker Menschen in Not und Armut. Sie finden: „Gerade sie benötigen unsere Aufmerksamkeit und unsere Hilfe. Gemeinsam können wir vielen Einzelschicksalen ein schönes und freudiges Weihnachtsfest schenken.“

Die Spendenbereitschaft, die sie erlebten, ließ den beiden Lehrerinnen das Herz aufgehen. Weit über 200 Weihnachtsgeschenke wurden nicht nur bei der Sammelstelle der Tafel in der Canadastraße 32 zu den Öffnungszeiten oder individuell vereinbarten Terminen abgegeben. Drei Wochen lang hatten die Wendel-Schwestern alle Hände voll damit zu tun, auch einmal ein Geschenk irgendwo abzuholen und unverpackte Gaben in liebevoll gestaltete Geschenkpakete zu verwandeln.

Was sie besonders freut und mit großer Dankbarkeit erfüllt, ist die große Spendenbereitschaft mit einer enormen Reichweite, die sie mit ihrem Aufruf erlangten. Viele Menschen hatten die Nachricht über den Pfälzischen Merkur erhalten, so dass zum Beispiel ein Mann aus Blieskastel angefahren kam und Geschenke brachte. Neben zahlreichen Schülern des Zweibrücker Hofenfelsgymnasiums quer durch alle Klassen beteiligte sich auch die Grundschule in Martinshöhe an der Tafel-Geschenkaktion. „Die Kinder wollten unbedingt selbst die Pakete packen“, hat Rebecca Wendel erfahren.

Besonders gerührt war sie, als ein Auto bei ihr Zuhause hielt und zwei Geschwister im Alter von drei oder vier Jahren ihr ganz stolz eine Tasche mit Gaben anschleppten, während die Mutter im Auto wartete. Theresa Wendel freut sich: „Wir sind mit vier bis unter das Dach voll gepackten Autos hier hoch gefahren.“

Die Jugendlichen bedachten vorwiegend Gleichaltrige, etwa mit Kosmetik und Dingen, die in diesem Alter angesagt sind. Für Senioren wurden zum Beispiel Teegeschenke überreicht, für die Kinder Puppen oder Playmobil, Karten- und Gesellschaftsspiele oder Bücher. Wie erhofft, hatten sich die Gaben für Mädchen und Jungs, Senioren und jüngere Personen passend gemischt.

Mit leuchtenden Augen nahmen die Beschenkten die unerwartete Weihnachtsfreude entgegen. Gerne griffen sie auch in die bereit gestellten Taschen mit Gebrauchtem wie Büchern, Spielen und vielem mehr. Strahlend zog eine Großmutter eine Schulblockflöte aus Plastik heraus, ganz begeistert und dankbar, dass sie diese zusätzlich noch fürs Enkelkind mitnehmen durfte.

„Babykleidung und Kindersachen gehen immer“, wissen die Helfer. Ihr Anliegen, die Senioren, Familien, Kinder, Jugendlichen oder Alleinerziehenden mit dieser Aktion den Sinn von Weihnachten, nämlich Nächstenliebe, Hoffnung und Zuversicht erleben zu lassen, wurde erfüllt. Und für sie selbst wie für alle Spender gilt: „Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.“

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