Raus aus Konzertsälen, rein in Kneipen

Zweibrücken · Das Zweibrücker Kulturamt betritt mit dem Projekt „Klassik! Nah dran!“ Neuland. Beteiligt sind auch drei Schulen.

 Die Teilnehmer trafen sich am Freitag zum ersten Mal im Musiksaal des Helmholtz-Gymnasiums. Foto: Jan Althoff

Die Teilnehmer trafen sich am Freitag zum ersten Mal im Musiksaal des Helmholtz-Gymnasiums. Foto: Jan Althoff

Foto: Jan Althoff

Jungen Menschen klassische Musik nahe bringen, ist seit einigen Jahren ein Anliegen von Thilo Huble. "Da gibt es bei den Jugendlichen schon eine Hemmschwelle vor den Konzertsälen", vermutet der Leiter des Zweibrücker Kulturamts. "Dann müssen wir halt dorthin, wo die jungen Leute sind", meint die frühere Schülerin des Helmholtz-Gymnasiums Johanna Ruppert, die in Graz Geige studiert.

Also raus in die Konzertsäle, rein in die Orte wo die Jugendlichen sind. "Klassik! Nah dran" heißt das ungewöhnliche Musikfestival (wir berichteten). "So etwas gibt es im weiten Umkreis nicht. Und wir betreten damit Neuland", sagt Huble. Am Samstag, 25. März, 20 Uhr, findet das erste Konzert unter dem Titel "Spielräume" im Sutter (Pirmasenser Straße 114) statt. Am Sonntag, 26. März, 11 Uhr, heißt es im Café Pastis (Maxstraße 11) "Quartett Querbeet". Am Donnerstag, 30. März, 20 Uhr, gibt es im Irish Pub (Hofenfelsstraße 14) ein Schwarzlichkonzert. Beschlossen wird die Reihe am Freitag, 31. März, 20 Uhr, mit Elektronic-Klassik-Minimal im Hobbit (Lammstraße 9).

Neben den ungewohnten Spielorten seien es auch außergewöhnliche Vorstellungen, verspricht Huble. "Damit wollen wir für ein junges Publikum eine Brücke bauen in die klassischen Konzerte." Zumal der Eintritt frei ist. Aufgrund der Lokalitäten werden es kammermusikalische Ensembles sei, bei denen moderne Einflüsse in klassische Musik einfließen lassen. Der Kulturamtsleiter ist selbst gespannt, ob das Experiment in Zweibrücken gelingt.

Partner bei dem Projekt ist der Tonali-Wettbewerb, zu deren Tonalisten auch Ruppert gehört. Der Wettbewerb hat sich nach Aussage der jungen Geigerin sich zur Aufgabe gemacht, "junge Menschen für klassische Musik zu begeistern". Sie spielt schon seit der Kindheit klassische Musik.

Zum Projekt unter dem Motto "jung organisiert, jung, spielt, jung hört" gehören aber nicht nur die vier Konzerte in den Kneipen, sondern auch ein Workshop, bei dem zwei Dutzend Schülerinnen und Schüler des Helmholtz- und Hofenfels-Gymnasiums sowie der Herzog-Wolfgang-Realschule plus lernen, wie man ein Konzert organisiert. "Der Workshop ist der Start des Projekts", erläutert Huble. "Das ist ein schönes Projekt", sagt die Leiterin des Helmholtz-Gymnasiums, Kerstin Kiehm. Deshalb habe sie wie auch Rita Sutter-Deßloch, Leiterin der Herzog-Wolfgang-Realschule, schnell zugesagt, mitzumachen.

Die Schüler moderieren auch eigenständig die Konzerte am 13., 14. und 15. März in den Schulen. Wobei es beim Helmholtz und der Herzog-Wolfgang-Realschule jeweils zwei Konzerte an einem Tag gibt. Jede der Schulen haben einen Paten. Am Helmholtz-Gymnasium ist es die frühere Schülerin Johanna Ruppert, am Hofenfels-Gymnasium Alexander Vorontsov und in der Herzog-Wolfgang-Realschule plus die Cellistin Ildiko Szabo. Alle Tonalisten des Tonali-Wettbewerbs.

Unterstützt wird die Stadt von Tonali, der PwC-Stiftung und der Sparkasse Südwestpfalz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort