Raubüberfall bei Rohrbacher

Zweibrücken · An der französischen Landesgrenze verliert sich die Spur eines dreiköpfigen Verbrecher-Trios, das gestern Vormittag den Zweibrücker Juwelier Rohrbacher überfallen hat. Die Höhe der Beute ist noch unklar.

 Die Rohrbacher-Eingangstür am Mittwochmittag. Fotos: jam

Die Rohrbacher-Eingangstür am Mittwochmittag. Fotos: jam

Mittwochvormittag, 11.30 Uhr, Karlstraße: Ein halbes Dutzend Männer läuft langsam und mit gesenkten Köpfen vor der Karlskirche hin und her. Wie eine Versammlung von Pilzsammlern sieht es aus, die sich in die Stadt verirrt haben. Der tatsächliche Hintergrund ist ernster: Die Männer , unter ihnen ein Polizeioberkommissar, suchen Patronenhülsen. Denn hier vor der Kirche spielte sich das vorerst letzte Kapitel eines Raubzuges ab, der gestern das Stadtgespräch beherrschte.

Gegen 10.30 Uhr waren drei maskierte junge Männer beim Juwelier Rohrbacher in der Fußgängerzone aufgetaucht. Wenig später verließen sie mit ihrer Beute, wertvolle Uhren , das Geschäft und flüchteten. Zwei Passanten nahmen die Verfolgung auf bis zum Fluchtauto in der Karlstraße. Die Täter bemerkten ihre Verfolger. Einer zielte auf den einen und schoss dann in die Luft. "Das war das erste Mal in meinem Leben, dass jemand mit einer Waffe auf mich gezielt hat", sagte der Mann dem Pfälzischen Merkur. Insgesamt fielen laut Zeugenaussagen zwei Schüsse , eine Patronenhülse wurde gefunden.

Die zwei Räuber stiegen zu ihrem Fahrer in den Wagen, einen Citroën . Nicht zuletzt dank des einen Zeugen, der mit seinem Handy das Fluchtfahrzeug fotografiert hatte, hatte die Polizei schnell die Spur der Räuber aufgenommen. Wie Martin Semar von der Kriminalpolizei sagte, konnte der Weg des Autos mit Blaulicht und Martinshorn bis nach Hornbach verfolgt werden. Anhalten konnten die Beamten den Citroën allerdings nicht, bedauerte Semar. "Man muss immer auf den Verkehr achten. Man darf ja niemanden totfahren." So gelang es den drei Räubern, unbehelligt bei Hornbach die Landesgrenze in Richtung Frankreich zu überqueren. Zu diesem Zeitpunkt war bereits die französische Gendarmerie alarmiert, die jenseits der Grenze die Fahndung übernahm. Wie gut die Chancen stehen, dass die Ganoven noch erwischt werden? "Bei so einem schweren Delikt werden schon DNA-Spuren gesichert", sagt Semar. Auch am Fluchtauto, falls das in Frankreich gefunden werden sollte. Aber hier kommt der Zeitfaktor ins Spiel. Semar: "Bis da Ergebnisse vorliegen, dauert so 14 Tage."

Ob es sich um eine scharfe oder eine Schreckschuss-Pistole handelte, und wie hoch die Beute ist, war bis Redaktionsschluss unklar. Zur Schadenshöhe wollte sich auch Juwelier Andreas Rohrbacher nicht äußern.

Hinweise an die Polizeiinspektion Zweibrücken , Tel. (0 63 32) 97 60.

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