Rahmenbedingungen sind Herausforderung für das Jobcenter

Zweibrücken · Bevölkerungsrückgang bei gleichzeitiger Überalterung, Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, hoher Anteil von Langzeitarbeitslosen oder der öffentliche Nahverkehr sind Risiken des regionalen Arbeitsmarkts, berichtete die Leiterin des Zweibrücker Jobcenters, Edith Schaeffer-Klopf, dem städtischen Sozialausschuss.Zudem sei wegen fehlenden Neuansiedlungen oder nicht zu erwartendem Beschäftigungsaufbau bei den großen Betrieben mit einem schwächeren Wachstum zu rechnen.

Schaeffer-Klopf: "Wir dürfen nicht verkennen, dass die Rahmenbedingungen in Zweibrücken schlechter sind als in anderen Teilen des Landes." Die Einschätzung des Arbeitsmarktes ist die Grundlage für die Ausrichtung des Jobcenters. Deshalb orientierten sich die Maßnahmen des Jobcenters an den konkreten Vermittlungshemmnissen. Danach sollen die Kunden ohne Abschlüsse zu Fachkräften ausgebildet und Langzeitarbeitslose aktiviert werden, um die Integrationschancen zu erhöhen.

Bei einem Problem sind dem Jobcenter die Hände gebunden: dem öffentlichen Nahverkehr. "Das hat Auswirkungen für unsere Klientel", sagte Schaeffer-Klopf. So könnten die Arbeitslosen vom Aufschwung in Kaiserslautern nicht profitieren. Viele hätten kein Auto und/oder keinen Führerschein. Selbst die Industriebetriebe am Flughafen seien nicht zu erreichen. Auch für den Ausbildungsmarkt würden die gleichen Herausforderungen gelten. Es gebe bei rückläufigen Bewerberzahlen noch offene Stellen. "Das passt nicht immer zusammen", meinte auch die Jobcenterleiterin. Die Mitarbeiter müssten die Arbeitgeber dafür gewinnen, auch schwächeren Bewerbern eine Ausbildungsstelle anzubieten.

Eine Herausforderung entstehe durch Zuwanderung und Flucht. Dafür erhalte das Jobcenter eine Stelle mehr. Als Erstes müssten die Menschen die Sprache lernen, dann müssten die beruflichen Erfahrungen und Abschlüsse festgestellt sein. "Das dauert seine Zeit."

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