Räuber zogen mit der Beute ins Bordell

Zweibrücken. Wegen Beihilfe zur schweren räuberischen Erpressung müssen sich ab diesem Donnerstag, neun Uhr, drei junge Männer vor dem Zweibrücker Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, am 17. Dezember 2008 den mittlerweile beiden verurteilten Haupttätern bei einem Überfall auf die Tankstelle in der Saarlandstraße geholfen zu haben

 Der Tatort: die Aral-Tankstelle in der Saarlandstraße. Foto: voj

Der Tatort: die Aral-Tankstelle in der Saarlandstraße. Foto: voj

Zweibrücken. Wegen Beihilfe zur schweren räuberischen Erpressung müssen sich ab diesem Donnerstag, neun Uhr, drei junge Männer vor dem Zweibrücker Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, am 17. Dezember 2008 den mittlerweile beiden verurteilten Haupttätern bei einem Überfall auf die Tankstelle in der Saarlandstraße geholfen zu haben.Der Raub geschah während einer Abschiedsfeier von der Bundeswehr. Die drei Angeklagten hatten mit ihren Kameraden an dem Abend bereits in der Kaserne reichlich Bier getrunken, bevor sie in die Stadt gegangen sind. Vor der Tankstelle ging dann die Feier weiter, bis einer von ihnen auf die Idee kam, diese auszurauben. Mit dem Geld wollten sie nach Neunkirchen fahren, um sich dort in einem Bordell zu vergnügen. Um sicher zu stellen, dass die Tat ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen kann, bekam der 21-jährige Räuber von dem Gleichaltrigen ein Zeichen mit dem Handy. In der Tankstelle bedrohte er dann um 21.16 Uhr den Kassierer mit einem Messer. Dieser wollte erst kein Geld herausrücken. Erst als er eine Weinflasche nach ihm richtete öffnete der Angestellte die Kasse und gab 880 Euro heraus. Die Soldaten flüchteten daraufhin zum Busbahnhof, wo sie von der Polizei kontrolliert wurden. Diese schöpfte allerdings keinen Verdacht, so dass sie mit einem Taxi nach Neunkirchen fahren konnten. Vor dem Bordell wurde dort die Beute aufgeteilt. Am folgenden Tag wurde der Räuber, nachdem ihn ein Kamerad angezeigt hatte, in der Kaserne verhaftet. Bei seiner Vernehmung nannte er den Namen des Mittäters. Dieser sagte vor Gericht, er habe die Straftat verhindern wollen. Die Jugendstrafkammer des Landgerichtes entschied am 19. März vergangenen Jahres, den Komplizen für fünf Jahre und den Ausführenden für drei Jahre und neun Monate hinter Gitter zu schicken. Vor der Urteilsverkündung wurden drei Zuschauer, nachdem sie Polizeibeamten verbal angegangen hatten, aus dem Gericht verwiesen. Das Gericht musste damals Polizeischutz anfordern.

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