Räuber zog es zwei Mal an Tatort zurück

Zweibrücken. Besonders dreist soll sich eine vierköpfige Räuberbande aus der Südwestpfalz bei Einbrüchen in eine Wohnung in der Pirmasenser Horebstraße verhalten haben. "Ich habe bereits geschlafen", schilderte gestern der Geschädigte vor dem Zweibrücker Landgericht den Tathergang am späten Abend des 26. Februar vergangenen Jahres

Zweibrücken. Besonders dreist soll sich eine vierköpfige Räuberbande aus der Südwestpfalz bei Einbrüchen in eine Wohnung in der Pirmasenser Horebstraße verhalten haben. "Ich habe bereits geschlafen", schilderte gestern der Geschädigte vor dem Zweibrücker Landgericht den Tathergang am späten Abend des 26. Februar vergangenen Jahres. Plötzlich hätten zwei Täter im Türrahmen des Schlafzimmers gestanden, ihn mit Lampen angestrahlt und gerufen: "Wir sind die Polizei. Haben wir dich endlich." Dann sei alles ganz schnell gegangen. Die Täter zerrten den 71-Jährigen aus dem Bett und warfen ihn zu Boden. "Dann haben sie eine Decke über mich gezogen und jemand setzte sich auf mich", erinnerte sich das Opfer, das nach eigenen Angaben "fast keine Luft bekommen hat". Jede Bewegung des Rentners sei mit Schlägen quittiert worden. Die Täter machten sich indes in der stark vermüllten Wohnung auf die Suche nach Beute. Sie machten sich mit 2000 Euro Bargeld und Münzen im Wert von 2500 Euro aus dem Staub. Erst als der Zeuge von seinem Sohn angesprochen wurde, sei er unter der Decke hervorgekrochen. Der Senior musste wegen Prellungen im Krankenhaus behandelt werden: "Seit dieser Zeit kann ich kaum schlafen und werde immer wieder von Alpträumen geweckt." Besonders schlimm: Die Räuber kehrten noch zwei Mal an den Tatort in die Horebstraße zurück. Als das Opfer in der Stadt unterwegs war, brachen sie am 15. Mai 2009 erneut die Tür auf. An diesem Nachmittag erbeuteten sie einen Laptop im Wert von 1450 Euro, Goldmünzen und 200 Euro Bargeld. Doch damit nicht genug: Vier Tage später versuchten es gegen drei Uhr die Einbrecher erneut. Dabei wurden sie allerdings vom Sohn des Rentners gestört, der die Männer nach einem Kampf in die Flucht schlagen konnte. Der 71-Jährige und der 18-Jährige Angeklagte haben sich gekannt, weil dessen Vater bei dem Geschädigten eine Garage gemietet hatte. Der 20-Jährige Angeklagte entschuldigte sich nach dessen Aussage bei dem Opfer. Nach Angaben des Seniors habe niemand von den Wertsachen in seiner Wohnung gewusst. Der 19-Jährige, der bestritt, bei dem Einbruch am 26. Februar dabei gewesen zu sein, wurde gestern noch einmal von zwei Komplizen belastet, die sich wegen der Tat in einem anderen Verfahren verantworten müssen. Insgesamt müssen sich die vier Angeklagten wegen 30 Straftaten (Überfälle, Einbrüche und versuchte Einbrüche) verantworten, darunter ein Einbruch in eine Zweibrücker Gaststätte in der Pirmasenser Straße, wo sie zwei Sparschweine mit 700 Euro Bargeld und Spirituosen erbeutet haben sollen. Sie gestanden vor Gericht.Der Prozess wird morgen um neun Uhr fortgesetzt. Dann sollen voraussichtlich bereits die Plädoyers gehalten werden.nob "Sie haben die Decke über mich gezogen, einer setzte sich auf mich."Das Opfer

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