Club-Gemeinschaft Hasensteig 50 Jahre „Zigeunerfasenacht“ gefeiert

Ernstweiler · Die Jubiläums-Prunksitzung der CGH (Club-Gemeinschaft Hasensteig) begeisterte mit vielen gelungenen Programmbeiträgen.

 Mit ihrem Schautanz „Mehr Farbe braucht das Leben“ traf die Jugendgarde der CGH voll ins Schwarze.

Mit ihrem Schautanz „Mehr Farbe braucht das Leben“ traf die Jugendgarde der CGH voll ins Schwarze.

Foto: Norbert Schwarz

50 Jahre „Zigeunerfasenacht“ in Ernstweiler am Hasensteig. Klar doch, dass die „Grünjacken“ der Clubgemeinschaft Hasensteig aus der Zweibrücker Vorstadt mit fast 100 Akteuren auf der in den Vereinsfarben gehaltenen Bühne mit Prinzession Elferrat und der wortgewaltigen Sitzungspräsidenten Lisa-Marie ist gerade im Jubiläumsjahr es besonders krachen ließen und so der Narrentempel in der Albert-Schweitzer-Grundschule am Samstagabend in seinen Grundfesten erbebte.

50 Jahre Karneval am Hasensteig, das heißt ausgelassener Frohsinn in bekannter Vielfalt. Fetzige Reden aus der Bütt ohne Zoten, Einfallsreichtum bei den Schautänzen, die das große Engagement der Zigeunernarren beim Bewahren der närrischen Tradition erkennen lassen und die nicht fehlen dürfenden Gardetänze in den bekannten Altersgruppen, die zeigen, dass es um den Fortbestand der Narretei am Hasensteig sich niemand sorgen muss: Das sind die Indikatoren für diese Jubiläums-Prunksitzung gewesen, zu welcher erstmals der neue Zweibrücker Oberbürgermeisters Marold Wosnitza (SPD) kam. Im taffen, roten Gehrock, was ihm aber die Grünröcke weiter nicht verübelten, zumal Bürgermeister Christian Gauf (CDU) als stolzer Grünjackenträger für den farblichen Ausgleich sorgte. Farblich neutral der Landtagsabgeordnete Christoph Gensch (CDU), der nicht allein Daumen dafür drückte, dass die „Grünjacken“ aus Ernstweiler auch in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weiterhin viel Frohsinn und närrische Unterhaltung so erfolgreich gestalten vermögen wie an diesem in jeder Beziehung restlos gelungenen 50. Prunksitzungsabend, welchen die Jugendgarde mit einem bestechenden Gardetanz im gewohnten grünweißen Gardekostüm effektvoll eröffnete.

Dem setzte der jüngste Nachwuchs, die „Lollipops“ im gehaltvollen Kostüms der Biene Maja, noch eins oben drauf, ehe die Juniorengarde mit akkurater Gardetanzleistung die vielen Besucher im restlos ausgebuchten Narrentempel zu begeistern wusste.

Maurice Defur vom Humoristischen Freizeitverein Zweibrücken sorgte mit seinem Büttenbeitrag für Lachsalven am Fließband und nicht weniger großartig der 17-jährige Kirk Rebmann aus Blieskastel, der mit Wortreimen und grandiosem Einfallsreichtum die in der Überzahl sehr einfallsreich kostümierten Besucher zu begeistern wusste, ganz nach dem Motto: „Unn siener ess gebd Sache, die kann man efach net erkläre …“

Stürmischen Applaus heimste Tanzmariechen Zoey Dotterweich für ihre Darbietung ein, überzeugte mit gekonnten, geradezu akrobatischen Überschlägen und Spagatsprüngen. Zusätzliche Farbe ins ohnehin abwechslungsreiche und unterhaltsame Programm brachte die Jugendgarde mit ihrem überzeugenden Schautanz „Das Leben braucht mehr Farbe“, wie der köstlich-großartig palavernde Büttenredner Klaus Reichard vom Karnevalverein „Alleh Hopp“ als „De Wuschd“. Weil das mit seiner Augenstellung (schielen) nicht stimme, würden ihm die Tränen den Buck runter laufen, stellte „De Wuschd“ trocken hinter seinen dicken Brillengläsern fest und verwandelte mit seinem Feuerwerk aus der Bütt die geschmückte Turnhalle in ein einziges Tollhaus. Überzeugende Schlusspunkte bei dieser in allen Belangen gelungenen Jubiläumsprunksitzung wussten die „Zigeunerfunken“ mit ihrem Gardetanz und später bei der Schautanznummer als „Irische Elfen“, die Juniorengarde als Vogelscheuchen und KVZ-Büttenrednerin Heike Förch zu setzen.

Krachend und wahre Begeisterungsstürme auslösend schließlich das Männerballett mit seiner Bauchtanznummer aus „Orientalische Nächte“. Ein Abschluss, wie er choreografisch nicht besser hätte gelingen können.

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