Taizé in der Alexanderskirche Singen und die Welt ein bisschen verändern

Zweibrücken · Wie in jedem Frühjahr, laden die protestantische Kirchengemeinde Zweibrücken-Mitte sowie der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst Südwestpfalz AHPB zu einem Taizé-Projektchor ein, um die „Nacht der Lichter“ am 17. Februar in der Alexanderskirche zu gestalten.

 Pfarrer Günter Sifft richtet gemeinsam mit seiner Ehefrau Heike und dem AHPB die „Nacht der Lichter“ mit Taizé-Gesängen in der Alexanderskirche aus.

Pfarrer Günter Sifft richtet gemeinsam mit seiner Ehefrau Heike und dem AHPB die „Nacht der Lichter“ mit Taizé-Gesängen in der Alexanderskirche aus.

Foto: picture alliance / Klaus-Dietmar/Klaus-Dietmar Gabbert

Lieder können helfen, die Welt ein bisschen zu verändern und zu verbessern, sowohl unsere eigene als die in unserem Umfeld. Besondere Lieder sind dabei die ökumenischen Gesänge von Taizé: (Inter)Religiöse Gesänge christlichen Ursprungs, bei denen wenige Textzeilen mit harmonischen Melodien mantraartig mehrmals hintereinander gesungen werden und so eine meditative Wirkung erzielen.

„Lieder sind Schwingung, sowohl aus den verwendeten Worten als auch aus den Harmonien, Melodien und Rhythmen“, erklärt Pfarrer Günter Sifft, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Heike die 18. Ausgabe der „Nacht der Lichter“ mit Taizé-Gesängen in der Zweibrücker Alexanderskirche organisiert. Um sie zweimal im Jahr zu gestalten, wird jedes Mal ein Projektchor eingerichtet, zu dem die protestantische Kirchengemeinde sowie der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst Südwestpfalz AHPB alle Interessierten einladen.

Die erste Zusammenkunft findet am heutigen Dienstag, 15. Januar, um 19 Uhr in der Karlskirche statt. Eingeladen sind neben Menschen, die Freude am Singen haben, auch Instrumentalisten. Heike Sifft stützt auf dem Klavier die vierstimmigen Gesänge.

„Als Heike und ich 2010 nach Zweibrücken kamen, gab es bereits Taizé-Gesänge“, erinnert sich Günter Sifft. Organisiert wurden sie von Mareille Sander vom AHPB und der Klinik-Seelsorge im ehemaligen Evangelischen Krankenhaus. Mit der „Nacht der Lichter“ wurden die Taizé-Gesänge dann in der stimmungsvoll nur mit Kerzen erleuchteten Alexanderskirche in einem erweiterten Rahmen gebetet. „Diese Lieder haben eine große spirituelle Kraft, die beim Singen und Zuhören einen Raum öffnet für innere Besinnung“, beschreibt der Pfarrer.

Sie lösen Gefühle wie innere Ruhe, Klarheit, neuen Lebensmut, Freude oder Vertrauen aus und eigenen sich daher zur Stärkung in schwierigen Lebenssituationen, im stressigen Alltag, in einer anspruchsvollen Welt. Die Gemeinschaft gebe zusätzlich Halt und erhöhe durch die verstärkte Schwingung die energetische Wirkung. „Selbst das Proben ist bereits ein spirituelles Geschehen und setzt wirkungsvoll heilsame Energien frei“, weiß Günter Sifft.

Neben festen Stammsängern lassen sich zu seiner Freude immer wieder Menschen inspirieren und begeistern, weil sie die positive Wirkung spüren. Vor- oder Notenkenntnisse sind für die Sänger nicht nötig, die Freude am gemeinsamen, mehrstimmigen Gesang und die Gemeinschaft stehen im Vordergrund. Es wird bei der abschließenden Nacht der Lichter keinen „Auftritt“ des Chores geben, sondern unter instrumentaler Begleitung wird aus der Gemeinde heraus gesungen. So kann eindrücklich Gemeinschaft erlebt werden.

Die Alexanderskirche ist jedes Mal voll besetzt. Jede „Nacht der Lichter“ steht unter einem aktuellen Motto. Am Sonntag, 17. Februar, widmet sie sich dem Frieden und stellt die Jahreslosung der evangelischen Kirche in den Mittelpunkt: „Suche den Frieden und jage ihm nach.“ (Psalm 34,15) „Frieden ist ein Prozess, an dem wir uns mit unseren Gesängen beteiligen“, verdeutlicht der Pfarrer. Frieden im eigenen Herzen strahle in die unmittelbare Umgebung und von dort in die ganze Welt.

Die Gesänge wurden von dem Schweizer Theologen Roger Schütz ins Leben gerufen, der während der Nazizeit in Frankreich verfolgte Juden versteckte. Aus dieser Erfahrung gründete er in Taizé (Burgund) eine gleichnamige Bruderschaft, um in der Gemeinschaft zu singen und zu schwingen. Er öffnete den Gesang für die Öffentlichkeit, so dass er heute in ganz Europa und auch weltweit einen Zugang bietet, um das Spirituelle zu erfahren. Jede Woche treffen sich in Taizé zwischen 3000 und 5000 Jugendliche aus aller Welt und bis zu 1000 Erwachsene, um gemeinsam singend zu beten.

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