Musikverein Oberauerbach Probenkonzert unter freiem Himmel

Oberauerbach · Musikverein Oberauerbach spielte draußen vor der Kirche – und machte so auch Werbung für sich.

 Das Orchester des MV Oberauerbach beim Konzert auf grünem Rasen.

Das Orchester des MV Oberauerbach beim Konzert auf grünem Rasen.

Foto: Margarete Lehmann

19.30 Uhr war’s am Freitag und relativ frisch draußen, was die 20 Musiker des Blasorchesters unter Leitung von Kurt Frey aber nicht aus dem Takt brachte. Sie spielten munter drauf los aus ihrem Repertoire. Womöglich machten hier und da ein paar Klappen an den Instrumenten für Sekunden schlapp, klemmten infolge der Luftfeuchtigkeit, zu identifizieren war’s aber nicht, denn die üblichen Fremdgeräusche bei Freiluftkonzerten wirkten mit hinein.

Allmählich kamen auch ein paar Zuschauer zusammen und ließen sich auf den Holzbänken vor den Holztischen nieder. Ein älterer Herr steuerte eine Holzbank an, grüßte kurz und setzte sich. Michael Gepting war’s, ein Russlanddeutscher. In Russland habe er immer Mischa geheißen, was in Deutschland so viel wie Michael sei. „Ich habe zuhause, ich meine in Russland, Trompete gespielt, das ist aber schon gut 15 Jahre her. Ich höre es immer noch gern, aber heute sind meine Finger nicht mehr geeignet fürs Spielen.“

Inzwischen erklingen verträumte Melodien, ein Walzer und ein Foxtrott. Eine Mutter mit ihrem Kind, zwei Jahre vielleicht, tanzt übermütig, hübsch sieht das aus, ihr Spaß ist offensichtlich. „Fußball ist nicht ihre Sache?“ „Doch, doch. Wenn Deutschland spielt, da schau ich. Und Russland auch. Das ist ja heuer besser als die Jahre, das Achtelfinale werden sie erreichen, dann ist, glaube ich, Schluss.“ Er sei seit drei Jahren in Oberauerbach. Denn seine Tochter habe hier gebaut, jetzt wohnten alle zusammen darin, ein Enkel sei auch schon angekommen. Smalltalk beim Platzkonzert.

Kurt Frey vom Orchester sagt: „Jetzt haben ja die großen Ferien in den Schulen begonnen, da schließt das Orchester sich an, weil ja auch einige Schüler bei uns spielen“.

Und er findet: „Das funktioniert doch prima. Das könnte man doch öfter machen, um die Bevölkerung auf das Orchester aufmerksam zu machen!“ Kulturelle Veranstaltungen überschlügen sich ja nicht gerade im Ort. Da könnte der Musikverein doch in die Bresche springen. Gerade setzen „Weiße Wolken“ ein und eine Polka. Es ist rundum ein schöner Abend. Auf dem Programm steht auch „Bis bald, auf Wiedersehen“. Schön wär’s.

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