Wer ein Zweibrücken ein Taxi ordert, muss dafür ab dem kommenden Jahr etwas mehr zahlen. Die Grundpreise steigen von 2,30 auf 2,50 Euro, die Kilometerpreise von 1,50 auf 1,60 Euro, der Stundenbetrag für die Wartezeit von 21 auf 23 Euro. Das beschloss der Stadtrat am Mittwoch einstimmig. Hintergrund für die Erhöhung, die bereits am 1. Januar gilt, ist der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro, der ebenfalls ab dem Jahreswechsel greift. Die Zweibrücker Taxifirmen Schneider, Kronewald sowie Taxi & Mietwagen Witt hätten vor diesem Hintergrund einen gemeinsamen, Taxidienst Gabriel Trofin einen Einzelantrag auf Erhöhung der Tarife gestellt. Die Stadt holte Stellungnahmen vom Verband des Verkehrsgewerbes und der IHK Pfalz ein, und verglich, wie hoch beantragte Aufschläge etwa in Kaiserslautern oder Speyer ausfallen. Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ): "Die Anpassung der Preise in Zweibrücken fällt im Vergleich zu anderen Städten sehr moderat aus." SPD-Rat Berni Düker wollte wissen, wie die Stadt überpüfen kann, dass die Mehreinnahmen der Taxifirmen auch tatsächlich in höheren Lohn der Mitarbeiter fließt. Pirmann: "Wir als Stadt haben keine Möglichkeit, da einzuschreiten." Dies obliege der Zollverwaltung und sei mit erheblichen Strafen belegt. Bei wiederholten Verstößen sei eine halbe Million Euro Bußgeld möglich, so die Auskunft von Pirmanns Steuerberater.

Im Vorfeld der Erhöhung hatten im Oktober Taxi-Unternehmer in Rheinland-Pfalz vor Entlassungen gewarnt. "Das wird mit Sicherheit kommen", sagte Heiko Nagel vom Verband des Verkehrsgewerbes Rheinhessen-Pfalz in Kaiserslautern. Die Verbände rechnen zudem damit, dass das Angebot auf dem Land zu bestimmten Zeiten ausgedünnt werden könnte. Heftig verteidigt wird der Mindestlohn von der Gewerkschaft Verdi. Derzeit liegt der Durchschnittslohn von Taxifahrern nach Branchenangaben zwischen sechs und 6,50 Euro pro Stunde.