PR-Desaster, zweiter Akt

Am Anfang von Douglas Adams' Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“ steht die Erde vor der Zerstörung durch eine außerirdische Bauflotte. Sie soll einer galaktischen Hyperraum-Umgehungsstraße weichen.

"Warum hat uns das keiner gesagt?", fragen die Menschen. "Ihr hättet halt euer Recht auf Akteneinsicht wahrnehmen sollen", bekommen sie zur Antwort. Schließlich hätten die Bauunterlagen lange genug ausgelegen. Hinter einer Tür mit der Aufschrift "Vorsicht bissiger Tiger", in einem treppenlosen Keller ohne Licht in einem baufälligen Haus auf einem unwirtlichen Planeten in Alpha Centauri.

Ein wenig erinnert das an die Führung des Umwelt- und Servicebetriebes Zweibrücken (UBZ). Schon bei der Erweiterung der Deponie Rechenbachtal hatten die Führungsmannschaft und OB Kurt Pirmann das Erregungspotenzial nicht erkannt - und sich damit in Mörsbach wütende Demonstranten, eine Bürgerinitiative, eine Grüne Stichwahl-Kandidatin und 34,5 Prozent Grün-Stimmen bei der Stadtratswahl eingehandelt (Aufzählung nicht abschließend). Wäre man hier bereits frühzeitig an die Öffentlichkeit gegangen, hätte man sich viel Ärger sparen können. Zumindest den Vorwurf, man wolle heimlich auf Kosten der Gesundheit der Mörsbacher den Stadtsäckel entlasten.

Aber gut, man lernt aus seinen Fehlern. Oder auch nicht. Denn mit der geplanten neuen Schlackeverarbeitung auf dem Deponiegelände droht das nächste PR-Desaster. Schon wieder heißt es: Das wollten die uns unterschieben! Und das, obwohl davon auszugehen ist, dass man sich beim UBZ streng an Recht und Gesetz hält. Und obwohl es so klingt, als sei die neue Anlage, da moderner und in einer Halle untergebracht, eine deutliche Verbesserung zum jetzigen Zustand. Wenn man hier nicht endlich umdenkt, wird man sich beim UBZ noch auf viel unnötigen Gegenwind einstellen müssen.

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