Popup-Store in Ex-Hypovereinsbank Vorläufige Heimat für Geschäftsideen

Zweibrücken · In der ehemaligen Hypovereinsbank-Filiale wird am Freitag der erste offizielle Zweibrücker Popup-Shop eröffnet.

 Wirtschaftsförderin Anne Kraft, City-Managerin Petra Stricker, Händlerin Sandra Cleemann und Oberbürgermeister Marold Wosnitza (von links) sind neugierig, wie der neue Popup-Store ankommen wird.

Wirtschaftsförderin Anne Kraft, City-Managerin Petra Stricker, Händlerin Sandra Cleemann und Oberbürgermeister Marold Wosnitza (von links) sind neugierig, wie der neue Popup-Store ankommen wird.

Foto: Cordula von Waldow

Neues Jahr, neue Wege: Mit dem Popup-Store, der am Freitag in dem Leerstand der ehemaligen Hypovereinsbank an der Ecke Hauptstraße/Mühlstraße eröffnet, realisiert sich jetzt ein von der Wirtschaftsförderung und Stadtspitze bereits lang geplantes Projekt zur Innenstadtentwicklung.

Nach bundesweitem Vorbild kombiniert jetzt auch Zweibrücken die Möglichkeit, einen Leerstand in der City vorübergehend mit neuem Leben zu füllen und zugleich Unternehmern die Chance zu bieten, ein Geschäftsvorhaben für kleines Geld bei kalkulierbarem Risiko zu testen (wir berichteten). Die Rolle der Eisbrecherin übernimmt die Vorsitzende von Gemeinsamhandel Zweibrücken, Sandra Cleemann. Die Spielwarenhändlerin hat die 44 Quadratmeter großen Geschäftsräume jetzt für sieben Wochen angemietet und präsentiert hier ihr vielfältiges Faschingssortiment. Sie erläutert: „Fasching ist, ebenso wie Halloween, ein großes Thema in Zweibrücken, doch bei uns ist es so eng, dass wir Kostüme und Zubehör nicht gut präsentieren können.“

Deshalb testet sie jetzt das neue Konzept. Die Vielfalt an Kostümen für jedes Alter und fast jede Verkleidungsidee, Accessoires von Clownnasen über Hüte, Zauberstäbe, Ritter- oder Cowboybewaffnung, Luftschlangen und Konfetti, Schminkutensilien, Lollipops und mehr laden dazu ein, zu stöbern und sich inspirieren zu lassen. Mit zwei Umkleidekabinen ist an alles gedacht.

City-Managerin Petra Stricker überreichte der Pionierin beim Pressetermin einen übergroßen Lolli und offenbarte das Plakat, das jetzt überall in der Stadt und darüber hinaus auf „Lollipop Cleemann‘s Popup“ aufmerksam macht. So heißt der Popup-Store passenderweise. Geöffnet ist er ab 13. Januar wochentags von 10 bis 13 und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr.

Würde es sich für mich lohnen, ein zusätzliches Saisongeschäft zu eröffnen? Wie wird ein solcher Popup-Store in Zweibrücken angenommen? Um Antworten auf solche Fragen zu finden, ziehen die Stadtverwaltung und ihre Töchter – das Haus gehört der Gewobau – Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Gemeinsamhandel an einem Strang. „Wir wünschen uns, dass ganz viele Interessierte sich melden, die auch so etwas machen möchten“, sagt Wirtschaftsförderin Anne Kraft. Sie selbst ist mit ihrem Büro kurz vor Weihnachten in das Obergeschoss der Hauptstraße 52 umgezogen, wo neben einem Besprechungsraum und einem Büro für den Gemeinsamhandel Zweibrücken auch City-Managerin Petra Sticker Besprechungen abhalten und Termine vereinbaren kann und zudem der neue Innenstadtberater sein Büro hat. So sind die wichtigsten Ansprechpartnerinnen gleich vor Ort, welche die Risikofreude von (Nachwuchs)Unternehmern unterstützen. Das habe sich kurzfristig glücklich gefügt. „Wer Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden“, bietet Sandra Cleemann zusätzlich an.

Der Mietpreis liegt mit fünf Euro pro Quadratmeter im Monat deutlich unter den normalen Mietpreisen in der Innenstadt. „Mindestens um die Hälfte, eher ist es ein Viertel“, bestätigen die Fachfrauen, denn darin enthalten sind alle Nebenkosten wie Wasser und Strom ebenso, wie die regelmäßige Grundreinigung. Selbst Toiletten stehen zur Verfügung und jeder, der in die Räume der Wirtschaftsförderung möchte, durchquert das Geschäft. Eine Glaswand erlaubt, es sogar in zwei kleine Einheiten zu unterteilen, etwa für Kombi-Stores oder einen reduzierteren Auftritt.

Den geringen Mietpreis an die Stadt ermöglicht der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW), der das innovative Konzept zur Förderung der regionalen Wirtschaft bezuschusst, da der Stadt hier rechtlich die Hände gebunden sind. Gemietet werden kann das Ladengeschäft zwischen einer Woche und drei Monaten. Doch Anne Kraft betont: „Wir sind ja selbst noch in der Findungsphase. Man kann mit uns reden, wir sind da flexibel.“

Traumziel ist es, den ehemaligen Leerstand nahtlos zu füllen. Dabei soll der Popup-Store zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet sein. Die Wirtschaftsförderung entscheidet nach einem Kriterien-Katalog über die Bewerbungen: Händler aus der Innenstadt, dem Umkreis oder völlig extern, die einen Saison- oder Zusatzverkauf testen wollen, Startups, die ihre Geschäftsidee einmal in kleinem Rahmen austesten wollen, vom „Lampenhandel bis zum Fischgeschäft“, wie Oberbürgermeister Marold Wosnitza anregt.

Er bestätigt: Ich bin froh und glücklich, wenn das hier ein Erfolg wird.“ Allerdings sehe sich die Stadt selbst als Zwischenmieterin, die sofort nach neuen Räumlichkeiten Ausschau halte, sobald ein Dauermieter Interesse an dem Eckhaus in bester Geschäftslage bekundet oder einer der Popup-Mieter den Laden dauerhaft übernehmen möchte, weil seine Geschäftsidee so zündet. Diesem hilft das Citymanagement zudem gerne bei der Suche nach weiteren, geeigneten Räumen für eine Dauernutzung.

Wer den Popup-Store mieten möchte, bewirbt sich mit einem aussagekräftigen Konzept (Vorstellung des Betreibers, Geschäftsidee/Produkte/Sortiment, Zielgruppen, Marketing/Werbung, Finanzierung) bei der Wirtschaftsförderung unter wirtschaftsfoerderung@zweibruecken.de.

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