Bereits im Sommer waren die Arbeitnehmer auf die Gewerkschaft zugekommen. Sie arbeiten im benachbarten Waldmohr für ein niederländisches Unternehmen, das für den Stahlkonzern Arcelor Mittal tätig ist. In den in Waldmohr angemieteten Hallen schweißen die Männer sogenannte Drahtkörbe für Stahlbeton zusammen, die auf Baustellen eingesetzt werden. Ihre Einkommen und Arbeitsbedingungen unterliegen einem geltenden Tarifvertrag.

Ganz unkompliziert sei die Wahl des Betriebsrats nicht abgelaufen, erklärt Benjamin Krimmling, der sich bei der IG Metall als Projektsekretär gegen den Missbrauch von Werkverträgen stark macht. So hatten die polnischen Arbeitnehmer erheblichen Beratungsbedarf in Sachen Arbeitsrecht, Berechnung ihrer Einkommen und Regelung ihrer Arbeitszeiten. "Deshalb haben wir zur Unterstützung auf polnisch sprechende Kollegen aus anderen Betrieben zurückgegriffen. Danach war das erste Eis bald gebrochen, die Kandidaten für eine Wahl zum Betriebsrat gefunden", sagt Krimmling. Lob gibt es auch für die Geschäftsführung der Verleihfirma. "Entgegen anderer Erfahrungen in vergleichbaren Betrieben kooperierte die Firma Vista bei der Vorbereitung der Betriebsratswahlen vorbildlich mit uns", unterstreicht Werner Cappel.