Pohlmann: „Das wäre für uns ein Verlust“

Zweibrücken · Gerade erst ist Fred Konrad in den Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land und den Kreistag gewählt worden. Jetzt strebt der Landtagsabgeordnete noch Höheres an: Den Oberbürgermeister-Posten in Trier.

Jetzt ist es offiziell: Die Trierer Grünen haben am Dienstag bei einer Pressekonferenz angekündigt, den Landtagsabgeordneten Fred Konrad aus Käshofen für die Oberbürgermeisterwahl zu nominieren (wir berichteten vorab). "Für uns wäre das ein Verlust", sagte gestern der Kreisvorstandssprecher der Zweibrücker Grünen, Norbert Pohlmann. Aber das seien alles Spekulationen. Noch sei es zu früh, um über einen Weggang Konrads zu reden. Denn noch muss eine Mitgliederversammlung der Trierer Grünen Mitte Juni den Vorschlag der Findungskommission bestätigen. Und dann müsste sich der 52-jährige Kinderarzt bei der Wahl am 28. September gegen die Mitbewerber Hiltrud Zock (CDU) und Wolfram Leibe (SPD) durchsetzen. Pohlmann hält Konrad für einen "respektablen Kandidaten", der Trier kennt. Der Vorstandssprecher kann auch nachvollziehen, dass Konrad das Angebot wahrnimmt, in seiner Heimatstadt als Oberbürgermeister-Kandidat anzutreten. Bei einer Wahl könnte sich Konrad nicht mehr in der Region engagieren. Nach der Wahl bliebe aber noch ein halbes Jahr Zeit, um das zu organisieren.

Über 15 Jahre prägte Konrad die Grünen-Politik in Zweibrücken. Nicht nur als Vorstandssprecher der Zweibrücker Grünen. Sondern 1998 als Oberbürgermeister-Kandidat oder 2009 als Bundestagskandidat. 2011 wurde Konrad in den Landtag gewählt. Für Aufregung in der Region und in den Regierungsparteien SPD und Grüne sorgte Konrad im Februar 2013 als er sagte, dass eine Finanzspritze für den Flughafen Hahn das Aus für Zweibrücken bedeuten könnte.

"Ich würde es bedauern, wenn Konrad sich in Mainz nicht mehr für die Region einsetzen würde", sagte der Zweibrücker Landtagskollege Fritz Presl (SPD). Wenn er es schaffen sollte, sei es ihm gegönnt. Allerdings hofft Presl, dass der SPD-Kandidat Leibe die Wahl gewinnt. Presl: "Fred Konrad ist ein Kollege, der sich nicht schrecken lässt, Dinge anzusprechen. Auch wenn das nicht immer genehm ist."

"Als Kandidat der drittstärksten Partei kann man nicht mit Sicherheit sagen, dass man gewählt wird", umschreibt Konrad seine Aussichten. Deshalb nehme er auch guten Gewissens die Wahl in den Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land und den Kreistag Südwestpfalz an. "Ob ich nach Trier wechsele, steht in den Sternen." Bei einer Wahl wäre zwischen Oktober und dem Amtsantritt im April 2014 noch ein halbes Jahr Zeit, um die Nachfolge zu regeln. "Ich habe deshalb keine Gewissensbisse." Bei der Wahl in den Verbandsgemeinderat erreichten die Grünen in Konrads Wohnort Käshofen mit 14,5 Prozent die meisten Stimmen. Bei der Kreistagswahl waren es 16,5 Prozent.

Bis zur Wahl würde die Arbeit nicht leiden, versichert Konrad. Als Landtagsabgeordneter, zuständig für die Bereiche Gesundheit und Soziales, sei er schon jetzt im ganzen Land unterwegs. Das würde ein wenig reduziert und sich in den Bereich Trier verlagern. Auch müsse er sich eine Regelung für die Praxis in Kusel überlegen. Zusammen mit einem zweiten Arzt betreibt Konrad die Praxis. Seinen Anteil schätzt Konrad auf weniger als die Hälfte.

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