Pirmasenser Kantor dirigiert Chor bei Pop-Oratorium „Luther“

Mannheim · Im Jubiläumsjahr der Reformation tourt das Pop-Oratorium „Luther“ durch elf deutsche Städte. Am 11. Februar wird es in der Mannheimer SAP-Arena aufgeführt. Der Pirmasenser Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant dirigiert dabei die mehr als 2000 Projektsänger aus Baden und der Pfalz.

 Der Pirmasenser Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant ist Chordirigent beim Pop-Oratorium „Luther“. Foto: Landeskirche

Der Pirmasenser Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant ist Chordirigent beim Pop-Oratorium „Luther“. Foto: Landeskirche

Foto: Landeskirche

"Luther, Luther, wer ist Luther?" - diese Frage stellen sich viele tausend Sängerinnen und Sänger wieder und immer wieder. In Regionalchören proben sie seit rund einem Jahr für das "Luther"-Pop-Oratorium aus der Feder von Michael Kunze und Dieter Falk, das 2017 - im 500. Jubiläumsjahr der Reformation - durch die Republik tourt. Der eingängige Fragesatz leitet auch den ersten Einsatz der mehr als 2000 Projektsänger aus Baden und der Pfalz ein, die das stimmgewaltige Werk zusammen mit einem Symphonie-Orchester, einer Rockband und zahlreichen Musicalstars am 11. Februar auf die Bühne der Mannheimer SAP-Arena bringen. Dirigiert werden sie von Maurice Antoine Croissant, Bezirkskantor in Pirmasens und Popularmusikbeauftragter der pfälzischen Landeskirche. Er und sein badischer Kollege Achim Plagge sind neben dem Hauptdirigenten Heribert Freckler die Chordirigenten des von der Creativen Kirche veranstalteten Mega-Ereignisses.

Es wird eine der größten Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum in der Region. Lässt ihn "Luther" nachts noch ruhig schlafen? Er sei in "vorfreudiger Anspannung", sagt der studierte Kirchenmusiker. "Aber die Vorfreude überwiegt. Oft habe ich schließlich nicht die Gelegenheit, so viele Sängerinnen und Sänger zu dirigieren." Der 42-Jährige, der bereits beim Vorgänger-Opus des Erfolgsduos Falk/Kunze "Die zehn Gebote" mit dirigiert hatte und jetzt neben der Bezirkskantorei mehrere Chöre und Ensembles leitet, ist begeistert von dem Enthusiasmus, den er bei den Proben für das Pop-Oratorium erlebt hat. Seine Lieblingsszene ist die, in der Luther im Römerbrief des Paulus erkennt, dass der Mensch allein durch Glauben Rechtfertigung findet.

Bis Ende Januar proben die Laien-Sänger aus der pfälzischen und der badischen Landeskirche im kleinen Kreis. Neben Pirmasens und vielen anderen Orten hat sich auch in Speyer ein Projektchor unter der Leitung von Thomas Borchers, Theologischer Referent im Landeskirchenrat, zusammengefunden. Am 28. Januar findet die Hauptprobe in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle statt und zwei Wochen später stehen die Musiker auf der gleichen Bühne wie vor ihnen schon Pop- und Rocklegenden wie etwa Joe Cocker .

Das "Projekt der tausend Stimmen", wie das Pop-Oratorium auch genannt wird, erzählt von Luthers Ringen um die biblische Wahrheit und seinem Kampf gegen Obrigkeit und Kirche. Es konzentriert sich dabei auf den Reichstag in Worms 1521 und arbeitet mit Rückblenden und Ausblicken auf das Leben des Reformators. Thematisch steht jedoch vor allem die Wirkung des Reformators auf die heutige Zeit im Mittelpunkt: "Luthers Thesenanschlag ist ein Wendepunkt der Geschichte. Wir können die Bedeutung seines mutigen Eintretens für die Freiheit des Denkens kaum überschätzen. Das Pop-Oratorium bringt das neu auf die Bühne und in die Herzen der Menschen", betont Komponist Dieter Falk. Begeistert von dem Projekt ist auch der für Kirchenmusik zuständige Dezernent der pfälzischen Landeskirche, Oberkirchenrat Manfred Sutter: "In unserer Landeskirche singen und musizieren 12 500 Menschen zur Ehre Gottes. Und die Zahl steigt. Dass dabei gerockt und gejazzt, getrommelt und gepfiffen wird, dass Gospels erklingen und die Herzen bezwingen, erfüllt mich mit großer Freude."

Veranstalter des Chorevents sind die Stiftung Creative Kirche in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den Evangelischen Landeskirchen und weiteren Partnern. Schirmherren des Gesamtprojekts sind Margot Käßmann , die auch Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum ist, und der Kabarettist Eckart von Hirschhausen .

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Zur Person Maurice Antoine Croissant studierte Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg , ist Kantor der Johanneskirche Pirmasens, Bezirkskantor des Kirchenbezirks Pirmasens und Popularmusikbeauftragter der pfälzischen Landeskirche. In dieser Eigenschaft leitet er die Bezirkskantorei Pirmasens, den Jugendchor "Unisono", die Kinderkantorei Pirmasens und das Musikteam (Gottesdienst-Band der Johanneskirche) und gestaltet regelmäßig Fortbildungen und Workshops zum Themenfeld "Popularmusik im Kirchlichen Bereich". Sein Interesse gilt einem breiten musikalischen Spektrum. So widmet er sich mit der Blockflöte vorwiegend barocker Kammermusik. Ferner ist Maurice Antoine Croissant Leiter des Pfälzischen Vokalensembles, des Schülermännerchores "Heart Chor Guys" des Hugo Ball Gymnasiums Pirmasens und Mitglied der a capella Männerformation "The Lords of the Chords" , sowie als Pianist Gründungsmitglied und Leiter des sechsköpfigen Jazzensembles "Amuse Gueule". red

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