Pirmann schlägt Reichling in OB-Wahlumfrage

Zweibrücken. Nach zwei vergeblichen Anläufen 1999 und 2003 könnte es den Sozialdemokraten gelingen, bei der Direktwahl im September das Oberbürgermeister-Amt im traditionell "roten" Zweibrücken zurückzugewinnen

Zweibrücken. Nach zwei vergeblichen Anläufen 1999 und 2003 könnte es den Sozialdemokraten gelingen, bei der Direktwahl im September das Oberbürgermeister-Amt im traditionell "roten" Zweibrücken zurückzugewinnen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die Professor Marc Piazolo mit einem Team an der Zweibrücker Fachhochschule diese Woche im Auftrag des Merkur durchgeführt hat.Diese Umfrage zeigt natürlich nur das momentane Stimmungsbild - die Entscheidungen der Bürger können sich bis zur Wahl am 4. September noch ändern, etwa durch aktuelle Ereignisse oder die Podiumsdiskussion unserer Zeitung mit allen OB-Kandidaten (Dienstag, 23. August, 19 Uhr, Zweibrücker Karlskirche).

Doch der Vorsprung des Sozialdemokraten Kurt Pirmann ist groß: Er führt mit 47 Prozent klar vor Helmut Reichling (der wie 2003 trotz CDU-Mitgliedschaft als parteiunabhängiger Einzelbewerber antritt) mit 39 Prozent. Bei der letzten OB-Wahl hatte Reichling dagegen mit 68,1 Prozent vor Bürgermeister Heinz Heller (SPD, 18,4 %) und dem Beigeordneten Rolf Franzen (CDU, 10,1 %) einen triumphalen Sieg bereits im ersten Wahlgang errungen.

Doch von den Verlusten Reichlings kann offensichtlich nur die SPD profitieren. Denn die neue CDU-Kandidatin Evelyne Cleemann kann laut der aktuellen Umfrage das christdemokratische Ergebnis nur leicht auf zwölf Prozent verbessern. Die beiden anderen Bewerber, Robert Drumm von den Linken und Einzelbewerber Manfred Weber, kommen laut der Umfrage nur auf jeweils ein Prozent.

Seinen Vorsprung vor Reichling verdankt Pirmann vor allem jungen Wählern: Von den Unter-40-Jährigen bekommt Pirmann mehr als doppelt so viele Stimmen wie Reichling (57 zu 25 Prozent). Bei den Über-60-Jährigen hat Reichling knapp die Nase vorn (45 zu 43 Prozent). Cleemann kommt bei den jungen Wählern (14 %) nur etwas besser als bei den alten an (11 %). Dafür würden fast doppelt so viele Frauen (16 %) wie Männer (9 %) die einzige Frau im Kandidatenfeld wählen. Pirmann kommt bei beiden Geschlechtern besser an als Reichling. Pirmanns Vorsprung gegenüber Reichling ist bei den Männern nur knapp zwei Prozentpunkte größer als bei den Frauen , damit statistisch kaum bedeutsam.

Wahrscheinlich ist nach diesen Umfrageergebnissen, dass es am 18. September zu einer Stichwahl zwischen Kurt Pirmann und Helmut Reichling kommt. 54 Prozent der Befragten bekunden für diesen Fall ihre Absicht, Pirmann zu wählen, 46 Prozent würden sich für Reichling entscheiden.

Gefragt wurde auch noch nach zwei weiteren Stichwahl-Kombinationen, welche die Merkur-Redaktion vor der Umfrage für zumindest nicht völlig ausgeschlossen hielt. Ergebnis: Pirmann würde eine Stichwahl gegen Cleemann mit 76 zu 24 Prozent gewinnen. Reichling würde - obwohl er wie Cleemann CDU-Mitglied ist - mit nahezu dem gleichen Vorsprung gegenüber Cleemann gewinnen (75 zu 25 Prozent). Jeweils etwa jeder zehnte Befragte würde gar nicht mehr zu Stichwahl gehen, falls Pirmann beziehungsweise Reichling auf dem Wahlzettel fehlen.

Wahltermin ist Sonntag, der 4. September. In Rheinland-Pfalz werden die Stadtoberhäupter in Direktwahlen vom Volk gewählt. Enthält kein Kandidat eine absolute Mehrheit, das heißt mindestens die Hälfte der abgegebenen Stimmen, gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten. Eine mögliche Stichwahl fände in Zweibrücken am Sonntag, 18. September statt.

pfaelzischer-merkur.de/

oberbuergermeisterwahl2011

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