Nawi Zweibrücken Picknick beim Blick in die Sterne

Zweibrücken · 400 Besucher waren dem Aufruf des Naturwissenschaftlichen Vereins Zweibrücken gefolgt, gemeinsam den Sternschnuppenregen zu verfolgen.

 Markus und Mia Paul mit Tocher Nora (links) genossen das Wünsch-Dir-Was-Picknick an der Sternwarte gemeinsam mit Freunden.

Markus und Mia Paul mit Tocher Nora (links) genossen das Wünsch-Dir-Was-Picknick an der Sternwarte gemeinsam mit Freunden.

Foto: Cordula von Waldow

„Da ist eine Sternschnuppe!“ – „Ach, nein, es war nur ein Flugzeug!“ Die Enttäuschung war der Kinderstimme deutlich anzuhören, als sie das Flugobjekt weiß und rot blinken sah. Zeitweise rund 400 Menschen, darunter vorwiegend Familien mit Kindern, hatten es sich am Samstagabend zum Einbruch der Dunkelheit rund um die Sternwarte an der Zweibrücker Hochschule gemütlich gemacht. Sie waren der Einladung des Naturwissenschaftlichen Vereins Zweibrücken zu einem „Wünsch-Dir-Was-Picknick“ gefolgt.

Bequem auf Picknickdecken gebettet, mit dem Rücken an die vorgewärmte Sternwarte gelehnt oder in mitgebrachte Campingstühle gekuschelt, starrten sie in den sich verdunkelnden Abendhimmel und harrten gespannt auf den erwarteten Sternschnuppenregen. Jedes Jahr um den 12. August herum zeigt sich in unseren Breiten ein Meteorensturm aus dem Sternbild des Perseus am Himmel. „Er kommt aus Nordosten. Doch da gleich drei Ströme unterwegs sind, kann man Sternschnuppen nach jeder Seite entdecken“, informierte Ruben Ipser. Er betreute gemeinsam mit Kollegen auch die beiden mobilen Teleskope, die der Verein auf der Höhe vor der Sternwarte aufgestellt hatte. Damit ließ sich zum Beispiel die Venus beobachten.

Dann galt es, die vier Monde rund um den Jupiter zu erspähen. „Ein großer Lichtfleck, wie der Mond, und vier kleine, helle Punkte ringsherum“, beschrieb Monika Vogel, die ihrem Mann Daniel assistierte, den interessierten Kindern und Erwachsenen, was sie sehen würden. Auch ihr Sohn Lukas, der gerade in die Schule gekommen war, interessierte sich für das Hobby seiner Eltern. Eine Dame entdeckte sogar einen fünften und sechsten der insgesamt 96 Jupiter-Monde.

Die fünfjährige Nora aus Contwig hatte es sich mit Mama Mia und Papa Markus Paul auf der Decke gemütlich gemacht und knabberte genüsslich Popkorn aus einem großen Eimer. „Wir haben gedacht, es ist eine tolle Gelegenheit, auch für unsere Tochter, die Sterne und Sternschnuppen zu sehen. Schön, dass das so angeboten wird“, fanden die Eltern, die gleich Freunde und Bekannte mitgebracht hatten.

Der Tunesier Salem und seine arabischen Freunde hatten einen kleinen Kugelgrill und Lammfleisch mitgebracht, um ausführlich zu picknicken. „Ich habe noch nie so die Sterne beobachtet“, sagte er gespannt. Auch in den arabischen Ländern darf man sich etwas wünschen, wenn man eine Sternschnuppe gesehen hat. „Dafür sind wir hergekommen“, erklärte Sascha Grimm, nachdem die ersten Sternschnuppen gesichtet waren, winzig kleine und größere mit Schweif. Nur seinen Wunsch verraten wollte er ebenso wenig wie alle anderen. „Dann geht er doch nicht in Erfüllung“, wehrte er ab.

Andreas und Larissa Schein betrachteten gemeinsam mit Tochter Larissa ihre Observatoriums-App auf dem Handy. „Ja, es ist der Saturn“, bestätigte der Vater. Auf ihn hatte auch der Vereinsvorsitzende, Willi Mayer, das große Teleskop in der Sternwarte eingestellt. Er freute sich über das große Interesse auch an dieser zweiten Aktion, nur 14 Tage nach dem Blutmond und der Sonnenfinsternis. Der Nawi erhielt viel Lob von den Besuchern. Sie fanden es schön, sich nicht nur fachlich über die Sterne informieren und sie von nah betrachten zu können, sondern genossen es auch, die Sternschnuppen-Wunsch-Nacht bei einem gemeinsamen Event zu erleben.

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